d und immer
nicht wahr waren. Wie oft hast Du schon an die Rueckkehr meines Sohnes
geglaubt, wie oft hat man gesagt, die Legion waere auseinandergegangen,
und immer ist es nicht wahr gewesen. Und es wird auch diesmal nicht wahr
sein," sagte sie mit einem gewissen Stolz, "der Koenig kann ja seine
Soldaten nicht fortschicken. Er braucht ja seine Legion, wenn er sein
Land wieder erobern will, und so sehr ich mich sehne, den Jungen wieder
hier zu sehen, so moechte ich doch nicht wuenschen, dass er als Fluechtling
hierher wieder zurueckkehrt, ohne fuer seinen Koenig sich geschlagen zu
haben, wie es sein Vater seiner Zeit auch gethan hat."
"Du bist thoericht," sagte der Alte, "Du moechtest womoeglich Deinen Jungen
noch als grossen Feldherrn wiedersehen."
"Nun das Zeug dazu hat er schon," fiel seine Schwester etwas gereizt
ein, "dass er Officier wird, wenn es zum Schlagen kommt, daran zweifle
ich garnicht. Was hat er nicht Alles gelernt, wie huebsch und fein sieht
er aus! Und wie viele Beispiele hat man nicht, dass grosse Generale sich
ganz von unten herauf gearbeitet haben! Auch in der Legion in Spanien
sind damals ganz einfache Soldaten hohe Officiere geworden,--wenn es
meinem seligen Mann nicht so gut gegangen ist, so hat es nur den Grund
gehabt, dass er keine Gelegenheit fand, sich auszuzeichnen."
"Das sind Alles Possen," rief der Alte muerrisch, "und ich hoffe, dass der
Junge selbst nicht solche thoerichten Gedanken in seinem Kopf haben wird.
Er sollte Gott danken, dass er hier eine feste Heimath und einen wohl
geordneten Besitz hat und sollte so schnell als moeglich hierher
zurueckkehren, um diesen Hof zu uebernehmen, dessen Bewirthschaftung mir
taeglich schwerer zu werden anfaengt. Nun," fuhr er fort, "das wird sich
jawohl von selbst machen. Ich habe mit dem preussischen Amtmann, den sie
uns hierher geschickt haben, neulich gesprochen und er hat mir
versichert, dass er nicht glaube, dass gegen meinen Neffen irgend etwas
Unangenehmes unternommen werden moechte, wenn er zurueckkaeme und sich zur
Erfuellung seiner Landwehr-Militairpflicht stellte, eine eigentliche
Desertion liege ja nicht vor und"--
Er wurde durch ein lautes Anschlagen des Hofhundes unterbrochen.
Schnelle, kraeftige Schritte liessen sich vor dem Hause vernehmen, rasch
wurde die Thuer geoeffnet, und Derjenige, ueber dessen Schicksal die beiden
Alten sich soeben unterhalten hatten, trat in das Zimmer.
Der junge Cappei trug einen kleinen Raenzel au
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