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ischen ihm und dem alten Hause wieder fest geknuepft wurde. Eine Zeit lang sahen die beiden Alten schweigend zu, sich des kraeftigen Appetits freuend, den der junge Mensch zeigte. Dann begannen sie wieder zu fragen nach allen Einzelheiten seines Lebens in der Fremde, nach diesem und jenem Bekannten; und er erzaehlte ihnen von Allem, und doch schien es, als ob immer noch etwas im Rueckhalt bliebe, denn oft brach er ploetzlich ab, sah schweigend vor sich nieder, und erst auf erneuerte Fragen nahm er seine Mittheilungen wieder auf. Dem scharfen Blick der alten Frau entging dies nicht,--eine Mutter liest ja so tief in dem Herzen ihres Sohnes und das wunderbare Band, welches sie mit ihrem Kinde verknuepft, wird durch die Zeit und das Alter niemals gelockert. Die Alte schuettelte das Haupt, sie fuehlte, dass da noch Etwas war in dem Herzen ihres Sohnes, wovon er nicht sprach--aber sie sagte nichts darueber, sie behielt sich vor, spaeter ihn danach zu fragen, ueberzeugt, dass es ihr gelingen wuerde, auch die verschlossensten Tiefen seines Innern zu oeffnen. "Jetzt aber," sagte der alte Niemeyer endlich, "obgleich es schon spaet ist, musst Du dennoch gleich mit mir zum Amtmann. Du musst Dich auf der Stelle melden, Deine Rueckkehr darf keine heimliche sein, und was die Behoerden ueber Dich verfuegen, musst Du ruhig ueber Dich ergehen lassen. Schlimm werden sie es mit Dir nicht machen, ich habe es schon vorbereitet, da ich immer ueberzeugt war, Du wuerdest frueher oder spaeter hierher wieder zurueckkehren." Sie gingen bei dem schon hereindunkelnden Abend nach dem grossen Amthaus hin, liessen sich bei dem Amtmann, einem preussischen Assessor, welcher hierher versetzt war, melden und wurden in dessen Wohnzimmer gefuehrt, welches bereits von einer Lampe erleuchtet war. Der Amtsverwalter, ein Mann von etwa fuenfunddreissig Jahren, ernst und ruhig, aber auch zugleich freundlich und wohlwollend in seinem Wesen erhob sich bei dem Eintritt des alten Bauern von seinem Schreibtisch, an welchem er mit Durchsicht von Acten beschaeftigt war und trat demselben entgegen, indem er einen schnellen forschenden Blick auf den hinter seinem Oheim hereintretenden jungen Cappei warf. "Herr Amtmann," sagte der alte Niemeyer, "ich bringe Ihnen hier einen Fluechtling, der nach der alten Heimath zurueckgekehrt ist, und der nun nichts mehr gegen die neue Ordnung der Dinge, welche die Vorsehung ueber uns verhaengt hat, unternehmen wird. Er hoff
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