nder:
"Nach Cayenne! Nach Cayenne!"
Napoleon parirte sein Pferd, die ganze Suite hielt an, ein Ruf des
Entsetzens ertoente aus der naechsten Umgebung des Kaisers. Verschiedene
Officiere waren im Augenblick vom Pferde gesprungen und hatten im Verein
mit einer grossen Anzahl von Sergeants de Ville und Polizeibeamten in
Civil, welche im Nu aus der Menge der Zuschauer hervorbrachen, den
Unbekannten umringt und festgenommen.
Er machte keine Miene des Widerstands und liess sich, nachdem er noch
einmal einen Blick tiefen und unversoehnlichen Hasses auf den Kaiser
geworfen, nach dem Erdgeschoss der Tuilerien hinfuehren.
Napoleon hatte schnell mit der ihm stets eigenen Selbstbeherrschung
seine Ruhe wiedergefunden.
"Ein armer Wahnsinniger," sagte er laechelnd zu dem Marschall Canrobert
gewendet, und in kurzem Galopp sprengte er, von seiner glaenzenden Suite
gefolgt nach dem Fluegel der Truppenaufstellung; langsam ritt er dann
die Reihen hinunter, und noch enthusiastischer als vorher wurde er
ueberall mit jubelnden Zurufen begruesst.
Er schien aus seiner frueheren gleichgueltigen Lethargie erwacht zu sein,
und mit stolzem festem Blick sah er diese herrlichen Truppen an, die ihm
so laut und freudig ihre Ergebenheit beweisen wollten. Laechelnd machte
er dem Marschall seine Complimente ueber die Haltung der Truppen, dann
sprengte er zurueck, nahm eine Aufstellung vor dem Gitterthor--seiner
Suite weit voran, und indem er einen scharfen, festen, herausfordernden
Blick auf die herandraengende Menge warf, gab er das Zeichen zum Beginn
des Vorbeimarsches. Waehrend die einzelnen Regimenter vor ihm
vorbeidefilirten, nach franzoesischer Sitte als Zeichen ihrer
begeisterten Huldigung die Kopfbedeckungen an der Spitze ihrer Waffen
schwingend, ertoente von Neuem immer und immer wieder der alte Ruf "Vive
l'empereur", welcher schon so oft und in grossen Augenblicken von diesen
altersgrauen Mauern wiederhallt war an derselben Stelle, wo die
sterbenden Diener des versinkenden Koenigthums zum letzten Male "Vive le
roi" gerufen hatten, und wo bereits zwei Mal eine wilde blutige Masse
ihr "Vive la Republique" geheult hatte.
Die Revue war beendet, der Kaiser dankte dem Marschall und den
Officieren, ritt langsam zum Portal zurueck, stieg ab und begab sich,
sein Gefolge freundlich mit der Hand gruessend, nach seinem Cabinet
zurueck.
Hier angekommen warf er sich erschoepft in seinen Lehnstuhl, die stolze
und feste Haltung, welche er den
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