" sprach er,--"ich will ihn
selber fragen."
"Sire," sagte Pietri fast erschrocken, "Eure Majestaet wollen--"
"Er konnte mir doch in der That," sagte der Kaiser, "draussen auf dem
Tuilerienhof gefaehrlicher werden, als hier in meinem Zimmer, nachdem man
ihm alle Mittel zu schaden abgenommen hat. Fuehren Sie ihn mir hierher,
aber kommen Sie allein mit ihm, lassen Sie keinen untergeordneten
Beamten mit eintreten. Wir werden uns ja wohl gegen ihn verteidigen
koennen," fuegte er laechelnd hinzu.
Pietri verneigte sich und ging hinaus. Nach einigen Augenblicken kehrte
er zurueck--ihm folgte, von zwei Polizeibeamten bis zur Thuer gefuehrt,
der raethselhafte Unbekannte.
Derselbe trat ruhigen und festen Schrittes ein und blieb in einiger
Entfernung von der Thuer stehen. Sein Anblick war erschreckend, die
ohnehin schon zerfetzten Lumpen, die ihn einhuellten, waren bei seiner
Arretirung noch mehr zerrissen und hingen in fast formlosen Stuecken um
seinen Koerper her, von einem Schlage, den er erhalten, hatte seine Nase
geblutet, auch hatte er eine nicht unbedeutende Wunde an der Stirn
erhalten, sein Gesicht war mit Blut befleckt und seine Haare klebten an
den Schlaefen mit Blut und Staub fest, er war noch bleicher als vorher
und seine unheimlich gluehenden Augen blickten mit demselben tiefen und
unversoehnlichen Hass zu dem Kaiser hinueber.
Napoleon sah diesen Mann lange schweigend an, die Schleier, welche fast
immer seine Augen verhuellten, waren verschwunden, voll und frei ruhte
sein forschender Blick auf der Gestalt des Gefangenen, doch fand der
grimmige Ausdruck des Hasses, welcher dessen Zuege erfuellte, in den Augen
des Kaisers keine Erwiderung. Er sah diesen Mann mit einer Mischung von
Verwunderung und wehmuethiger Trauer an.
"Sie haben," fragte Napoleon endlich mit sanfter Stimme, "so eben in
dem Hof der Tuilerien einen Ruf ausgestossen, den man als eine feindliche
Demonstration gegen mich deutet. Ich wuensche von Ihnen selbst zu
erfahren, was Sie dabei bezweckt haben, ob es wirklich Ihre Absicht war,
den Souverain Ihres Landes, welchen die grosse Majoritaet der Buerger
Frankreichs auf den Thron berufen, zu beleidigen? Warum haben Sie den
Ruf ausgestossen "nach Cayenne?"
Lezurier machte keine Bewegung, nur wurde die zornige Gluth seines auf
den Kaiser gerichteten Blickes noch wilder und intensiver, und mit einer
heisern, aber scharf und deutlich die Worte betonenden Stimme sprach er:
"Ich habe das Geschrei d
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