s Elend Frankreichs erkennen und die Mittel zu seiner Beseitigung
suchen. Je reiner meine Gesinnungen sind und je fester mein Charakter
sich entwickelt hat, mit um so hoeherer Begeisterung muss ich meine ganze
Existenz fuer die Freiheit Frankreichs einsetzen,--um so gluehender muss
ich Denjenigen hassen, welcher diese Freiheit verraetherisch geknechtet
hat."
"Wenn Sie mich hassen," sagte der Kaiser mit einer sanften, fast
weichen Stimme, "so koennen Sie mich doch nicht fuer klein halten, Sie
wuerden mir sonst nicht sagen, was Sie so eben ausgesprochen."
"Mein unbesonnener Ruf," erwiderte Lezurier, "hat mich ohnehin in Ihre
Haende geliefert und meine Theilnahme am Kampf der Zukunft beinahe
unmoeglich gemacht, ich kann mir also die Genugthuung gewaehren, dem
Tyrannen in's Gesicht zu sagen, was ich von ihm denke. Er hat ja doch
nur die Macht," fuegte er mit veraechtlichem Achselzucken hinzu, "diesen
Koerper zu vernichten, diese Form zu zerbrechen, in welcher ein kleiner
Theil jenes Geistes eingeschlossen ist, der im gewaltigen
unwiderstehlichen Flug die Truemmer seines Thrones fortreissen wird in die
Abgruende der ewigen Vernichtung!"
"Und was wollten Sie mit jenen Waffen machen," fragte der Kaiser,
"welche Sie in Ihrer Wohnung aufgesammelt haben, mit jenem Gelde,
welches Sie dort aufbewahrten?"
"Die Waffen wollte ich am Tage der grossen Erhebung allen Denen in die
Hand druecken," erwiderte Lezurier, "welchen ich begegnen wuerde, deren
Arm noch nicht bewehrt waere, um dem Zorn und dem Hass ihres Herzens
Nachdruck zu geben. Mit dem Gelde wollte ich die Kaempfer ernaehren und
die Verwundeten pflegen."
"Stehen Sie mit Andern in Verbindung?" fragte der Kaiser weiter.
Ein finsterer Hohn zuckte um die Lippen Lezurier's.
"Sie sind gewoehnt," erwiderte er, "den Verrath zu erkaufen. Aber," fuhr
er fort, "ich habe Nichts zu verrathen, und was ich weiss, kann ich laut
aussprechen, ohne irgend Jemanden in die Haende Ihrer Haescher zu liefern.
Mein Verbuendeter ist das Volk von Frankreich in seiner grossen Mehrheit,
das denkt und fuehlt wie ich, das aber vielleicht nicht immer und nicht
ueberall dieselbe Energie und Thatkraft hat, welche ich angewandt haben
wuerde zur Erreichung des grossen Ziels--zur Befreiung des Vaterlandes!"
"Sie haben mich beleidigt," sagte der Kaiser, "dafuer sind Sie dem Gesetz
verfallen, doch liegt in meinen Haenden das schoene Recht der Gnade, und
ich mache Gebrauch davon, indem ich Ihnen die B
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