ie Suite der Adjutanten und Ordonnanzofficiere
vor dem Haupteingang des Palastes sich rangirten, die Reitknechte die
Pferde heranfuehrten und der Marschall Canrobert, der in der
goldglaenzenden Uniform mit den weissen wallenden Federn auf dem
goldbordirten Hut, den Marschallstab in der Hand, von seiner Suite
umgeben, in der Mitte der Truppnenaufstellung hielt, sich in dem Sattel
aufrichtete und noch einen letzten Blick ueber die in musterhafter
Haltung dastehenden Truppen warf, da haette man fast erwarten koennen, aus
dem grossen Portal der Tuilerien heraus die kleine Gestalt des
welterobernden Caesars mit dem ehernen Gesicht und dem leuchtenden
Feldherrnblick hervortreten zu sehen, um wie an dem Tage der grossen
Vergangenheit seine Soldaten zu mustern, welche die Adler Frankreichs
siegreich nach allen Hauptstaedten Europa's getragen hatten.--
Die Stallknechte fuehrten das schoene weisse Leibpferd des Kaisers vor das
Portal.
Etwas unsichern Ganges erschien Napoleon III. in der
Generallieutenants-Uniform, das grosse rothe Band der Ehrenlegion ueber
der Brust. Die Hinfaelligkeit seiner Gestalt, die krankhafte Schlaffheit
seiner Gesichtszuege waren in der militairischen Kleidung noch sichtbarer
und auffaelliger, als im Civilanzug. Er setzte den Fuss in den Buegel und
langsam, mit einer gewissen Anstrengung hob er sich in den Sattel
hinauf. Ein Augenblick zuckte es wie stechender Schmerz durch sein
Gesicht, dann nahm er wie mit lebhafter Willensanstrengung eine feste
Haltung an; und selbst jetzt, trotz seiner von Alter und Krankheit
gebrochenen Kraft konnte man doch noch eine Spur jener Leichtigkeit und
Sicherheit erkennen, welche ihn einst zu einem der besten Reiter
Europa's gemacht hatten.
Die ganze glaenzende militairische Suite des Kaisers, welche ihn zu
Fuss erwartet hatte, sass in demselben Augenblick, in welchem der
Kaiser in den Sattel gestiegen war, zu Pferde. Hundert Garden
mit den goldglaenzenden antiken Helmen und den blauen gold- und
scharlachschimmernden Uniformen sprengten vor; und langsam ritt der
Kaiser durch das Gitterthor der Truppenaufstellung entgegen.
Marschall Canrobert und sein Stab sprengten heran, der Marschall gruesste
mit dem Stabe und erhob denselben dann, indem er sich nach den Truppen
hinwandte; in demselben Augenblick begannen die saemmtlichen Musikkorps
jene einfache Melodie zu spielen, welche die schoene Hortense Beauharnais
einst fuer die alte Romanze "partant pour la Syrie" compon
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