und
dass nicht sie die Vertreter der Anschauungen Frankreichs sind, sondern
ich selbst,--ich bedarf es dem Auslande gegenueber, um den europaeischen
Cabinetten zu zeigen, dass ich noch heute so unumschraenkt wie frueher ueber
die Macht Frankreichs gebiete,--das Plebiscit wird gemacht werden, und
zwar bin nicht ich es, der es macht, sondern meine Minister unter der
Fuehrung dieses hoechst liberalen und konstitutionellen Herrn Ollivier.
Und wenn dieser zweifelhafte Graf Daru und dieser schwer zu behandelnde
Buffet aus dem Cabinet ausscheiden, so werde nicht ich sie entlassen
haben, sondern sie werden es sein, die sich von der Majoritaet der
Minister trennen. Alles ist ja konstitutionell und verfassungsmaessig,"
sagte er laechelnd, "und doch geschieht es wie ich will. Vielleicht,"
sprach er nachdenklich, "laesst sich mit dieser konstitutionellen Maschine
noch besser regieren, als wenn man allein steht und ganz allein auch
alle Verantwortlichkeit tragen muss."
Er liess sich langsam in seinen Lehnstuhl nieder, bereitete sich
sorgfaeltig aus dem auf einem kleinen Tisch daneben stehenden tuerkischen
Taback eine Cigarrette, entzuendete dieselbe an der brennenden Kerze und
bewegte eine kleine Handglocke.
"Bereiten Sie Alles vor," sagte er dem eintretenden Kammerdiener, "ich
will meine militairische Promenade machen, in einer Stunde habe ich
eine Revue abzuhalten."
Der Kammerdiener entfernte sich durch die Thuer, welche in das
Toilettenzimmer des Kaisers fuehrte.
"Der Graf Bismarck," sagte der Kaiser, indem er mit vergnuegtem Gesicht
die blauen Wolken des aromatischen Tabacksrauchs in die Luft blies, "hat
Recht mit dem Rath, den er mir einst gab, je mehr ich die
konstitutionelle Doctrin in die Regierung einfuehre, um so mehr muss ich
meine militairische Macht staerken und das persoenliche Band zwischen mir
und der Armee fester ziehen, damit habe ich das Correctiv in der Hand,
und wenn die Wellen jemals zu hoch gehen sollten, so wird es leicht
sein, sie wieder auf das richtige Niveau zurueckzufuehren. Bis jetzt sind
sie noch leicht zu leiten und traegt das Schiff das Kaiserreich ruhig in
der Richtung fort, welche ich vorgezeichnet habe,"--und sich bequem auf
den Stuhl zuruecklehnend schloss er halb traeumend die Augen, indem er in
grossen Zuegen den duftigen Rauch seiner Cigarrette einsog.
Nach einiger Zeit oeffneten sich die Fluegel der Thuere, und die Kaiserin
schritt schnell, noch bevor der Huissier sie anmelden konnt
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