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e, an demselben vorueber in das Zimmer. Ihre Mienen zeigten Unruhe und lebhafte Bewegung, sie eilte auf den Kaiser zu, welcher sich langsam erhob, drueckte ihn sanft wieder in seinen Lehnstuhl zurueck und sagte, indem sie sich ihm gegenueber setzte: "Ich hoere, dass die Ministerconferenz zu Ende ist und bin unendlich gespannt, was das Resultat derselben sei,--sobald die Meinungsdifferenzen ausgeglichen, wird das Plebiscit ohne Schwierigkeit durchgefuehrt werden?" "Das Plebiscit ist beschlossen," sagte der Kaiser, indem er den Rest seiner Cigarrette fortwarf, "die grosse Majoritaet meiner Minister waren darueber einig, nur," fuegte er mit einem schnellen Blick auf seine Gemahlin und einem fast unwillkuerlichen Laecheln hinzu, "Graf Daru und Herr Buffet koennen sich der Ansicht der Uebrigen nicht anschliessen. Ich werde sie verlieren," fuegte er wie bedauernd den Kopf schuettelnd hinzu, "ich habe ihnen die Entlassung, um die sie gebeten, nicht verweigern koennen, da sie sich nicht im Einklang mit den Uebrigen befinden." Die Kaiserin schlug ihre schlanken weissen Haende gegen einander, ein Blitz triumphirender Freude spruehte in ihren Augen auf. "Wir sind Daru los," rief sie aus, "diesen verkappten Orleanisten, diesen Freund des Protestanten Guizot, der uns mit dem heiligen Stuhl haette brouilliren moegen. Welch ein Glueck,"--fuhr sie nach einer kleinen Pause fort,--"haben Sie schon darueber nachgedacht, wer sein Nachfolger in den auswaertigen Angelegenheiten sein soll?" "Das ist eine sehr schwierige Frage," sagte Napoleon langsam,--"eine sehr schwierige Frage, welche ein tiefes und eingehendes Nachdenken erfordert. Ich glaube, da das ganze Interesse sich in diesem Augenblick auf die inneren Fragen concentrirt und wir eigentlich gar keine auswaertige Politik machen, so wird es am besten sein, das Provisorium einige Zeit lang bestehen zu lassen--Ollivier ist bereit, dasselbe zu fuehren." Immer strahlender und heiterer wurde das Gesicht der Kaiserin. "Ollivier," rief sie, "das Provisorium des auswaertigen Ministeriums! Louis," rief sie, ihm die Hand reichend, welche er galant an die Lippen fuehrte, "ich bewundere Sie, das ist ein Meisterstreich! Dieser Ollivier ist ein Schleier, den man ganz Europa gegenueber ueber unsere Politik wirft, und hinter diesem Schleier wird man thun und vorbereiten koennen, was man will, ohne dass irgend Jemand, er selbst am wenigsten," sagte sie lachend, "eine Idee davon hat. Abe
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