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en, dass das Plebiscit eine beschlossene Sache sei, und dass die liberalen Minister Chevandier de Valdrome, der Graf Daru, der Finanzminister Buffet und der Marquis von Talhouet ihre Entlassung gegeben haetten. Allgemein war die Bewegung und mit der lauten Lebhaftigkeit, welche dem franzoesischen Charakter eigenthuemlich ist, aeusserten die Deputirten ihre Meinungen ueber dieses Ereigniss, welches die seit einiger Zeit von dem Kaiser eingeschlagene Richtung des oeffentlichen Lebens wieder vollstaendig veraenderte. In der Mitte einer Gruppe stand der Graf von Keratry, eine schlanke Gestalt mit einem charakteristischen Kopf, dessen unruhig umher blickende Augen einen beweglichen feurigen, aber nicht sehr geordneten Geist verriethen. "Es ist Alles bereits vorbereitet," sagte er, "so eben habe ich erfahren, dass den Praefecten befohlen worden ist, ihre ganze Thaetigkeit auf die Vorbereitungen fuer das Plebiscit zu richten, und dass sie zugleich ermaechtigt sind, den Gemeinden zu erklaeren, dass die Executivgewalt die Maires kuenftig stets den Vorschlaegen der Gemeinderaethe entsprechend auswaehlen werde." "Das ist unerhoert," rief der Deputirte Picard, ein Mann mit einem blassen, scharfen und ein wenig verbissenem Gesicht, "das ist eine vollstaendige Corruption des oeffentlichen Votums. Will man eine Volksabstimmung, so soll man wenigstens sie frei sich vollziehen lassen. Auf diese Weise aber wird die Sache eine reine Comoedie. Wenn die Praefecten mit der ganzen Autoritaet ihrer Stellung in die Sache eingreifen, wenn man den Gemeinden zugleich Versprechungen macht, von denen man," fuegte er hoehnisch hinzu, "gewiss nicht die Absicht hat, sie je zu erfuellen, so macht man sich einer moralischen Bestechung schuldig. Man wird die oeffentliche Meinung Frankreichs vor den Augen von ganz Europa faelschen, um sich dann auf diese oeffentliche Meinung stuetzen zu koennen, wenn man beginnen wird, die abenteuerlichsten Massregeln des Absolutismus durchzufuehren." Jules Favre trat hinzu, seine grosse volle Gestalt hatte eine etwas schwerfaellige Haltung, und seine Bewegungen zeigten ein wenig jene stereotype theatralische Wuerde, welche die Advokaten vor den Gerichtshoefen anzunehmen pflegen, wenn sie mit dem Aplomb tiefer Ueberzeugung durch den persoenlichen Eindruck das Gewicht ihrer Gruende zu verstaerken trachten. Sein starkes Gesicht mit den regelmaessigen, angenehmen Zuegen, den grossen, geistvollen und klar blickenden
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