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serreich auf dem freien Votum der ganzen Nation beruhe, wie das ja auch mit der Herrschaft des ersten Kaisers der Fall war. Das Volk hat seinen Willen ausgesprochen und sich nach einer Zeit innerer Unruhen und Kaempfe eine feste Staatsform und eine consolidirte Regierung gegeben, welche wir nunmehr dem Willen Eurer Majestaet gemaess zu freierer, innerer Entwicklung zu fuehren haben. Da die Existenz des Kaiserreichs, der Grund seines Bestehens auf dem Plebiscit beruht, so halte ich es fuer bedenklich, der Sicherheit des Staatsgebaeudes und vor allen Dingen auch der Dynastie Gefahr bringend, wenn man ohne eine absolute Nothwendigkeit auf die Grundfundamente der Monarchie wieder zurueckgreift. Ich glaube nicht,--verzeihen mir Eure Majestaet, dass eine Dynastie wirklich auf die Dauer feste und unzerstoerbare Wurzeln schlagen kann, wenn bei jeder Gelegenheit derjenige Faktor, der ihr das Leben gegeben, wieder in die oeffentliche Bewegung hineingezogen wird; das Volk durch unmittelbares Plebiscit hat einmal gesprochen und das Kaiserreich begruendet--die weitere Entwicklung desselben muss nun seinen verfassungsmaessigen Vertretern ueberlassen werden. Das Kaiserreich selbst darf nicht wieder in Frage gestellt werden. Denken Eure Majestaet, in welche gefaehrliche Lage, in welche falsche Position ein Souverain kommen muesste, der wie Eure Majestaet es stets mit gerechtem Stolz gethan und wie Ihre Nachfolger es ohne Zweifel ebenfalls thun werden, sich den Erwaehlten der Nation nennt, wenn das Votum dieser Nation in einem spaetern Plebiscit ihm unguenstig waere? Ein abfaelliges Votum des Corps legislativ greift nur das Ministerium an, ein abfaelliges Plebiscit aber wuerde das Kaiserthum und die Dynastie selbst in Frage stellen."-- "So weit wir aber die Stimmung im Lande kennen," fiel Herr Ollivier ein, waehrend der Kaiser fortwaehrend ganz theilnahmlos weiter zeichnete--"ist garnicht an die Moeglichkeit zu denken, dass die allgemeine Abstimmung unguenstig ausfalle, vielmehr wird sie auf's Neue die Wurzeln des Kaiserreichs und der Dynastie kraeftigen und immer tiefer in das nationale Bewusstsein dringen lassen." "Ich zweifle nicht an dem Ausfall der Abstimmungen," erwiderte Graf Daru, indem fluechtig und fast unbemerkbar ein Zug feiner Ironie auf seinem kalten bleichen Gesicht erschien, "auch spreche ich nicht von der Thatsache, sondern von dem Prinzip, und im Prinzip muss ich dabei bleiben, dass ein wiederholtes Plebiscit gefaehr
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