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st erwachsen, Du bist Officier, Du wirst thun, was Du verantworten kannst. Ich aber sage Dir als Dein Vater, als Edelmann und Officier, der stets auf das schaerfste die feinsten Grenzen der Ehre beobachtet hat, dass Du nach meiner innigsten Ueberzeugung verpflichtet bist, die verlangte Ehrenerklaerung zu geben." "Wir haben dieselbe aufgeschrieben," sagte der Dragoner, indem er ein Blatt Papier aus der Uniform hervorzog und es dem Lieutenant uebergab. Dieser reichte es schweigend, ohne einen Blick darauf zu werfen, seinem Vater. Der Oberstlieutenant ueberlas das Blatt langsam und sorgfaeltig mehrere Male; dann reichte er es seinem Sohn zurueck. "Diese Erklaerung ist in wuerdiger Form abgefasst," sagte er, "sie enthaelt nur dasselbe Anerkenntniss, das Du so eben vor mir und vor diesen Herren ausgesprochen hast und spricht das Bedauern aus, dass Du in der Erregung in einer bewegten Gesellschaft Dich zu Deinen Aeusserungen hast hinreissen lassen. Du kannst dieselbe unterzeichnen,--nach meiner Ueberzeugung musst Du sie unterzeichnen. Ich hoffe, dass die beiden Herren meiner Meinung sein werden." "Es ist eigentlich nicht unsere Sache," erwiderte der Dragonerofficier, "hier eine solche Meinung auszusprechen oder zu discutiren, indessen nehme ich in diesem besonderen Fall keinen Anstand, es auszusprechen, dass nach meiner Ueberzeugung durch die Unterzeichnung dieser Erklaerung die Sache auf eine fuer alle Theile befriedigende und ehrenvolle Weise beigelegt sein wird." Der Husarenofficier stimmte der Ansicht seines Kameraden bei. "Ich werde unterzeichnen," sagte der Lieutenant von Buechenfeld, nahm das Papier und begab sich in sein Zimmer. "Ob ich ihr einen Vorwurf zu machen habe," fluesterte er vor sich hin, waehrend er sich an seinen Schreibtisch setzte und die Feder eintauchte,--"oh, wenn er wuesste,"--ein schneller zorniger Blick leuchtete in seinem Auge auf, rasch oeffnete er das Schubfach des Tisches und zog aus demselben das kleine Blatt hervor, welches er am Tage vorher von Fraeulein Anna erhalten hatte. Mit einem raschen Zuge setzte er seinen Namen unter die Ehrenerklaerung, faltete dieselbe zusammen, legte das Billet dazu und erhob sich, in das Zimmer seines Vaters zurueckkehrend. "Nein," sagte er dann, indem er ploetzlich sinnend stehen blieb--"das waere unedel,--mag sie ruhig ihrer Wege gehen, sie ist todt fuer mich, meine Augen werden sie nie wieder sehen, und mein Herz wird das Leid vergessen,
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