FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78  
79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   >>   >|  
uerdigkeit des jungen Herrn von Rantow und seine Aussichten auf eine brillante Carriere ganz besonders hervorgehoben, indem er mit listigem Schmunzeln einen forschenden Blick auf seine Tochter warf. Aber jedesmal, wenn es geschehen war, hatte Fraeulein Anna ihn so kalt und streng zurueckweisend angesehen, hatte seine Bemerkungen mit einem so unverbruechlichen eisigen Schweigen aufgenommen, dass der alte Herr, welcher seine Tochter abgoettisch liebte und ihr gegenueber stets nur schwache Versuche machte, seinen Willen durchzusetzen, schnell auf ein anderes Gespraechsthema uebergegangen war. Dann war die ganze Familie einmal bei dem Baron von Rantow zum Thee eingeladen worden. Man hatte dort einige aeltere Herren, Freunde des Barons, gefunden, welche sehr vornehme Namen trugen und sehr vornehme Manieren hatten, und die Commerzienraethin hatte in diesen Kreisen noch steifer, noch wuerdevoller als je dagesessen und mit einem unzerstoerbaren Laecheln auf den Lippen an der Unterhaltung nur durch kurze sentenzenhafte Bemerkungen Theil genommen, welche die strengsten aristokratischen Grundsaetze aussprachen. Der Commerzienrath war lebendiger, beweglicher und gespraechiger als je gewesen, er hatte den Baron mehrere Male "mein verehrter Freund", einmal sogar "mein lieber Freund" genannt. Er hatte seine finanziellen Ideen unter grosser Aufmerksamkeit der Zuhoerer entwickelt, er hatte von den Hunderttausenden erzaehlt, die er in diesem und in jenem Geschaeft engagirt habe; er hatte die Bezugsquellen seiner vortrefflichen Weine mitgetheilt, und ein alter Graf hatte ihn sogar freundlich auf die Schulter geklopft und ihm versprochen, ihn einmal zu besuchen, um seinen Chateau Lafitte zu probiren. Kurz Herr und Frau Cohnheim waren gluecklich und befriedigt ueber diese intime Soiree bei dem Baron. Der Referendarius von Rantow hatte seine ganze Aufmerksamkeit Fraeulein Anna gewidmet, ohne indess etwas Anderes erreichen zu koennen als einige hingeworfene, gleichgueltige, oft sogar etwas sarkastische Bemerkungen. Als man wieder nach Hause gekommen, hatte die Frau Commerzienraethin ihrer Tochter abermals eine Vorlesung ueber ihr abstossendes Benehmen gegen den jungen Rantow gehalten, ohne etwas Anderes zu erzielen, als ein tiefes Schweigen ihrer Tochter. Der Commerzienrath hatte einen schwachen Versuch gemacht, seine Frau zu unterstuetzen, er hatte einige Andeutungen fallen lassen, was der junge Herr von Rantow fuer eine gute Par
PREV.   NEXT  
|<   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78  
79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   >>   >|  



Top keywords:

Rantow

 

Tochter

 
einige
 

einmal

 

Bemerkungen

 

Schweigen

 

Commerzienrath

 

Freund

 

seinen

 

Anderes


Commerzienraethin

 
Fraeulein
 
welche
 

vornehme

 
jungen
 
Aufmerksamkeit
 

besuchen

 

genannt

 

geklopft

 

lieber


versprochen

 

Schulter

 

Geschaeft

 

grosser

 

engagirt

 

diesem

 

entwickelt

 

Hunderttausenden

 

erzaehlt

 
Bezugsquellen

mitgetheilt

 

Zuhoerer

 
finanziellen
 

seiner

 

vortrefflichen

 
freundlich
 

Referendarius

 
gehalten
 

erzielen

 
tiefes

schwachen

 

Benehmen

 

gekommen

 
abermals
 

Vorlesung

 

abstossendes

 
Versuch
 

gemacht

 

lassen

 
unterstuetzen