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sprach er, grimmig die Lippen auf einander pressend, "sie haette es nicht noethig gehabt, mir so meinen Abschied zu geben. Ich habe sie doch wahrlich mit meiner Liebe nicht verfolgt, ich habe mich still und schweigend zurueckgezogen. Warum hat sie mich nicht ruhig meiner Wege gehen lassen? Ach, wie tief habe ich mich in ihr getaeuscht! Wie Recht hatte mein Vater, dass in diesen Kreisen der reich gewordenen Parvenus es kein Herz und kein Gefuehl giebt." Er sah sich ploetzlich von mehreren Kameraden umringt, deren Annaeherung er nicht bemerkt hatte, und welche ihm lachend den Weg vertraten. "Endlich trifft man ihn einmal, diesen verkoerperten Fleiss," rief ein junger Dragonerofficier. "Er bereitet sich zum Chef des grossen Generalstabs vor und macht Tag und Nacht die Plaene zu den Schlachten, die er kuenftig gewinnen will. Aber jetzt haben wir ihn, jetzt soll er mit uns kommen. Es ist heute Hohensteins Geburtstag," sagte er, auf einen Husarenofficier deutend, "wir sind es ihm aus Freundschaft schuldig, diesen wichtigen Tag zu feiern. Buechenfeld darf sich nicht zurueckziehen, wenn er nicht ein schlechter Kamerad ist. Wir wollen zu Borchard gehen, dort ist ein vortrefflicher Romanee mousseux, dessen Bekanntschaft er machen soll. Ein ganz ausgezeichneter Stoff, etwas schwer,--aber wo man den Geburtstag eines guten Freundes feiert, darf man ja nicht ganz kalt und nuechtern bleiben." Er ergriff den Arm des Lieutenants von Buechenfeld und zog ihn fort. Die Andern folgten. "Es ist wahr," rief Buechenfeld flammenden Blickes, "ich habe zu viel gearbeitet, zu viel nachgedacht und gegruebelt, ich will mir einmal den Kopf frei machen von allen Gedanken. Koennte ich Vergessenheit trinken," sagte er leise vor sich hin,--"wie die Alten mit dem Wasser des Flusses der Unterwelt alle Erinnerungen an die Leiden des Lebens aus ihrer Seele fortspuelten!" Unter heitern und froehlichen Gespraechen schritten die Officiere die Linden entlang und begaben sich in das elegante, altbewaehrte Local von Borchard in der Franzoesischen Strasse. Der alte Kellner mit dem kraenklichen, klug blickenden Gesicht, welcher so genau seine Gaeste zu classificiren verstand und den Geschmack und die Gewohnheiten eines Jeden stets scharf im Gedaechtniss behielt, brachte die dickbaeuchigen Flaschen in den eisgefuellten Kuehlern. Die Pfropfen wurden entfernt, und das edle, dunkelrothe Getraenk mit dem weissen Schaum ergoss sich in die zierlichen Krysta
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