err nach einem Besuch bei dem
Herrn von Rantow in hoechster Entruestung mitgetheilt, dass nicht nur das
Geschaeft zwischen dem Baron und dem Commerzienrath zur industriellen
Ausbeutung der Rantow'schen Erbgueter beschlossen sei, sondern dass er nun
auch schon die Verbindung des jungen Rantow mit dem Fraeulein Cohnheim zu
seinem tiefen Schmerz als gewiss ansaehe.
Immer fester war nach solchen Mittheilungen der Entschluss des jungen
Mannes geworden, das junge Maedchen nicht wieder zu sehen, der alle
Regungen seines Herzens gehoerten und welche doch von ihm durch alle
Hemmnisse und Schranken getrennt war, welche die Verhaeltnisse der Welt
zwischen zwei Menschenherzen aufzurichten im Stande sind.
Immer eifriger hatte er sich in seine Studien vertieft,--er suchte durch
die Arbeit den Schmerz zu besiegen, der so verzehrend sein ganzes Wesen
durchdrang, er suchte mit aller Kraft seines Geistes, mit aller
Anstrengung seines Willens sich durch eine unausgesetzte Thaetigkeit fuer
eine grosse und wirkungsvolle Carriere vorzubereiten. Er wollte durch den
Ehrgeiz die Liebe toedten, denn einer grossen und maechtigen, Alles
beherrschenden Regung bedurfte er fuer sein inneres Leben, dem das
gleichgueltige Einerlei eines zwecklosen Vegetirens nicht genuegte.
An dem Tage, an dessen Vorabend Fraeulein Anna in naechtlicher Stille den
Entschluss gefasst hatte, alle Zweifel ihres Herzens einer entscheidenden
Loesung zuzufuehren, war der junge Officier um die Mittagsstunde von der
Kriegsschule zurueckgekehrt und trat in das Zimmer seines Vaters, in
welchem der alte Diener des Oberstlieutenants, der lange Jahre sein
Bursche gewesen und nach dem Abschied seines Herrn in dessen
Privatdienst geblieben war, so eben das bescheidene Diner servirte,
welches der alte Herr fuer sich und seinen Sohn aus einem nahe gelegenen
kleinen Hotel holen liess.
"Du siehst bleich aus," sagte der alte Herr, indem er seinen Sohn mit
sorgenvoller Theilnahme ansah, "ich fuerchte, Du arbeitest zu viel. Es
ist zwar sehr gut, wenn man etwas recht Tuechtiges lernt, aber man darf
darum kein Kopfhaenger werden. Du gehst nicht mehr aus, Du bist fast
jeden Abend zu Hause, Du besuchst keine Gesellschaften mehr--Du darfst
Dich nicht zu sehr anstrengen. Zu meiner Zeit," sagte er, sich den
Schnurrbart streichend, "waren wir jungen Officiere anders, wenn es
keine Gesellschaften gab, so gingen wir wenigstens in die Natur hinaus
und machten froehliche Streifzuege durch Wald un
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