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leid," sagte der alte Herr Challier, ihm nachblickend, "er ist eine so heftige, leicht erregbare Natur, er wird sehr leiden--" "Ich haette ihn doch nicht lieben koennen," sagte Luise, indem sie mit leichtem Kopfschuetteln vor sich niederblickte. "Wenn mein Herz nicht gesprochen haette," fuegte sie, ihrem Geliebten die Hand reichend, hinzu, "wenn ich ihm vielleicht ohne Liebe meine Hand gegeben haette, so waeren wir Beide ungluecklich geworden."-- Lange noch sassen die beiden jungen Leute beisammen. Freundlich hoerte der alte Herr ihr Geplauder und ihre Plaene fuer die Zukunft an. Es wurde beschlossen, dass der junge Cappei schon am naechsten Morgen abreisen sollte.-- Luise erhob keine Einwendungen gegen diesen Beschluss. "Je schneller er fortgeht," sagte sie laechelnd, "um so schneller wird er wiederkehren, und um so schneller werden wir zu einem ruhigen und dauernden Glueck kommen, das dann Nichts mehr stoeren wird."---- Am spaeten Abend brach der junge Mann auf, um noch einmal seine Landsleute, welche um Mitternacht abreisen wollten, zu sehen und mit ihnen die letzten Augenblicke zu verleben. Sinnend und gedankenvoll schritt er durch die lange Hauptstrasse der Stadt nach dem Marktplatz hin. An der Ecke desselben befand sich der Restaurant, in dessen Saal die Legionaire versammelt waren. Die Hannoveraner sassen hier um einen grossen Tisch--zahlreiche Freunde aus der Stadt waren bei ihnen, um die letzten Augenblicke mit den ihnen lieb gewordenen Gaesten zu verbringen, die so lange unter ihnen geweilt hatten. Auf dem Tische stand eine grosse Punschbowle, welcher jedoch heute nur sehr maessig zugesprochen wurde,--alle Gesichter waren ernst und oft stockte die Unterhaltung. Alle diese einfachen Leute, welche die grossen Erschuetterungen der Zeit hier im fremden Lande zusammengefuehrt hatten, fuehlten, dass heute die Vergangenheit, welche sie in liebevoller Erinnerung im Herzen trugen, fuer immer abgeschlossen werde, dass das letzte Band, welches sie hier in der gemeinsamen Verbannung mit der alten Heimath und Allem, was sie Liebes in sich schloss, noch verband, nun fuer immer zerriss und dass sie nun als Fremde allein und vereinsamt hinaustreten muessten in ein schweres feindliches Leben, um auf ihre eigene Kraft die Zukunft zu erbauen in muehevoller Arbeit. Der junge Cappei trat ein.--Traurig ueberblickte er diese Versammlung seiner Kameraden, welche so oft hier heiter und froehlich beisammen gewesen wa
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