FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72  
73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   >>   >|  
s wurde ruhig, beinahe sanft und milde. "Ich habe Ihnen, ohne es zu wollen, wehe gethan, mein Herr," sagte er, "ich bin stoerend eingetreten in die Hoffnungen Ihres Herzens, ich verstehe Ihren Schmerz und Ihre Aufregung,--ich muss Ihnen viel vergeben,--aber Worte, wie Sie so eben ausgesprochen, sollte niemals ein Mann von Ehre einem Andern sagen. Ich bin nach Frankreich gekommen," fuhr er fort, "im Dienst meines Koenigs und als ein Feind jener Macht, welche wie Sie glauben, mit Ihrem Vaterland in Kampf treten soll. Dies allein sollte mich vor einem so elenden und niedrigen Verdacht schuetzen, wie Sie ihn gegen mich ausgesprochen, aber ich glaube, Herr Challier und Fraeulein Luise kennen mich genug, und auch Sie sollten mich genug kennen, um zu glauben, dass auch wenn ich nicht als Hannoveraner und als Legionair des Koenigs Georg hergekommen waere, ich doch unfaehig sein wuerde, in solcher Weise Vertrauen und Gastfreundschaft zu taeuschen. Wenn Sie ruhig darueber nachdenken, werden Sie mir Gerechtigkeit widerfahren lassen und," fuegte er mit offener Herzlichkeit hinzu, "ich hoffe, Sie werden vergessen, was ich Ihnen, ohne es zu wollen, Boeses gethan und dahin kommen, die Freundschaft, welche Sie fuer Herrn Challier und seine Tochter gehegt, auch mir zu schenken; seien Sie ueberzeugt, dass ich Alles thun werde, um mich derselben wuerdig zu machen." Luise dankte mit einem innigen Blick ihrem Geliebten fuer seine Worte. Herr Vergier hatte mit gewaltiger Anstrengung seine tiefe Aufregung bemeistert. Er zwang seine zuckenden Lippen zu einem freundlichen Laecheln, er schlug seine Augen nieder und reichte Cappei die Hand. "Verzeihen Sie mir," sagte er mit tonloser Stimme, indem seine Worte nur einzeln und abgebrochen hervordrangen, "verzeihen Sie mir meine kraenkende Aeusserung. Mein augenblickliches Gefuehl riss mich hin,--ich bin Franzose und misstrauisch gegen alle Fremden. Ich will die Vergangenheit und die Taeuschung meiner Hoffnungen zu vergessen suchen; vielleicht wird die Zeit uns in Freundschaft zusammenfuehren." Cappei ergriff Herrn Vergiers dargebotene Hand. Diese Hand war feucht und kalt wie Eis, sie erwiderte den Druck des Hannoveraners nicht und erschrocken liess dieser sie wieder los. "Erlauben Sie, dass ich mich zurueckziehe," sagte Herr Vergier, "ich passe in diesem Augenblick nicht in Ihre Gesellschaft." Und mit einer fluechtigen Verbeugung sich empfehlend, eilte er hinaus. "Der Arme thut mir
PREV.   NEXT  
|<   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72  
73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   >>   >|  



Top keywords:
ausgesprochen
 

sollte

 

vergessen

 

welche

 
werden
 

glauben

 
Koenigs
 

Cappei

 

wollen

 

Vergier


Challier

 

Hoffnungen

 
kennen
 
gethan
 

Aufregung

 
Freundschaft
 

verzeihen

 
Gefuehl
 

augenblickliches

 

Aeusserung


kraenkende

 
abgebrochen
 

hervordrangen

 

einzeln

 
freundlichen
 

gewaltiger

 

Anstrengung

 

bemeistert

 

Geliebten

 

machen


dankte

 

innigen

 
nieder
 

reichte

 
Verzeihen
 

tonloser

 

schlug

 

zuckenden

 

Lippen

 
Laecheln

Stimme

 
suchen
 

zurueckziehe

 

Erlauben

 

diesem

 

Augenblick

 

wieder

 

Hannoveraners

 

erschrocken

 

dieser