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e ich, dass sie nur eine so kurze Frist gebraucht hat, um sich ueber die Wahl ihres Herzens zu entscheiden." Muehsam nach Fassung ringend, stuetzte er sich auf die Lehne eines Stuhls. Luise sah ihn mit einem weichen Blick aus ihren offenen klaren Augen an. Rasch trat sie zu ihm und reichte ihm die Hand. "Niemand ist Herr der Gefuehle seines Herzens," sagte sie--"Sie waren der Freund meiner Kindheit, bleiben Sie mein Freund fuer mein kuenftiges Leben und verzeihen Sie mir, wenn ich die Gefuehle nicht erwidern konnte, die Sie mir entgegen trugen,--Sie werden das vergessen," fuegte sie freundlich hinzu,--"Sie werden gewiss, wie ich es Ihnen von ganzem Herzen wuensche, bei einer andern Wahl mehr Glueck finden, als ich Ihnen haette bieten koennen." Herr Vergier hatte nur zoegernd die Hand des jungen Maedchens einen Augenblick ergriffen. "Es ist nicht nur der Schmerz um den Verlust meiner Liebe," sagte er mit einer noch immer vor Aufregung halb erstickten und unsichern Stimme, "welche mich bewegt, aber ich bin Franzose, und es schneidet mir in's Herz, dass ich die Tochter meines Freundes, deren Glueck mir theuer ist, wie mein eigenes, sich ihrem Vaterlande entfremden sehe. Der Krieg mit diesem Preussen, das drohend an unsern Grenzen steht, ist nur eine Frage der Zeit. Er wird vorbereitet von beiden Seiten, er muss kommen, Jedermann in Frankreich fuehlt das, man hat schon mehrfach deutsche Spione bei uns entdeckt. Und schon sind Stimmen laut geworden," fuhr er immer eifriger fort, indem sein Gesicht vor Aufregung zuckte, und seine Blicke sich wie Dolchspitzen auf den jungen Emigranten richteten--"schon sind Stimmen laut geworden, welche behaupten wollen, dass diese hannoeversche Legion, welche so ploetzlich auseinandergeht, nur der Deckmantel gewesen sei, um genaue Kundschaft ueber die inneren Verhaeltnisse unseres Landes zu erhalten.--Und wenn ich denken sollte," rief er, seiner nicht mehr maechtig, indem ein leichter Schaum auf seine Lippen trat,--"dass meine Geliebte ein Werkzeug werden sollte in der Hand eines Feindes Frankreichs----" Eine helle Zornroethe flammte aus dem Gesicht des jungen Hannoveraners auf, mit einem raschen Schritt trat er zu Herrn Vergier hin, mit einer drohenden Bewegung erhob er die Hand-- Luise warf sich ihm entgegen; bittend faltete sie die Haende, ihre Augen richteten sich mit magnetischer Gewalt auf ihren Geliebten. Dieser liess langsam den Arm sinken, der Ausdruck seines Gesicht
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