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weiflungscoup zu machen;--wir muessen von dort her immer auf etwas Unerwartetes gefasst sein." "Die Elemente der Gaehrung," sagte der Legationsrath, "von denen Eure Excellenz sprechen, sind aber nicht nur in Frankreich vorhanden, sondern erfuellen die ganze Welt,--auch unter den deutschen Arbeitern macht die Internationale Fortschritte,--ich glaube, dass die Regierungen zu dieser Frage Stellung nehmen muessen." "Das sagt mir auch Wagner," rief Graf Bismarck,--"aber welche Stellung soll man dazu nehmen?--Die alten Parteibildungen beginnen sich zu zersetzen, keine der vorhandenen Parteien kann sich dazu erheben, den neuen Zeitfragen mit freiem und klarem Blick entgegen zu treten,--und gerade dieser socialen Frage gegenueber muesste doch die Regierung sich auf eine im Volke selbst wurzelnde Partei stuetzen.--Das waere eine Aufgabe fuer die Conservativen," sagte er sinnend,--"aber leider verlieren gerade diese sich immer mehr in unmoegliche und unpraktische Theorien." "Nun," fuhr er fort,--"wir muessen darueber nachdenken,--jetzt will ich ein wenig hoeren, was die auswaertige Politik macht." Er reichte mit freundlichem Kopfnicken dem Legationsrath die Hand und dieser zog sich mit einer kurzen stummen Verbeugung zurueck. "Ist Jemand im Vorzimmer?" fragte Graf Bismarck den Kammerdiener, welcher auf seinen starken Glockenzug erschien. "Der englische Botschafter, Excellenz." "Ich lasse bitten." Der Minister-Praesident erhob sich und machte einige Schritte nach der Thuer, durch welche Lord Augustus Loftus, der Botschafter Ihrer Majestaet der Koenigin Victoria am preussischen Hofe und beim Norddeutschen Bunde, in das Cabinet trat. Lord Loftus, eine durchaus englische Erscheinung, hatte in seinen Gesichtszuegen und in seiner ganzen Haltung eine gewisse feierliche Wuerde und Zurueckhaltung, welche ein wenig gegen das offene, freie Wesen des Grafen Bismarck abstach. Der Lord setzte sich dem preussischen Minister-Praesidenten gegenueber vor den grossen Schreibtisch in der Mitte des geraeumigen Cabinets, und begann, da der Graf nach einigen gleichgueltigen Begruessungsworten schweigend seine Anrede erwartete, nach einem kurzen Raeuspern: "Sie wissen, lieber Graf, wie sehr die Regierung Ihrer Majestaet darauf bedacht ist, in den Beziehungen der Cabinette unter einander alle Ursachen des Misstrauens und der Besorgnisse zu beseitigen, welche dem Frieden Europas gefaehrlich werden koennten." Graf Bismarck neigte zu
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