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bei ihm zu demselben Resultat fuehren, das bei Andern durch die Verwegenheit der Jugend hervorgebracht wird. Nun," sagte er mit ruhigem Ton, "ich arbeite mit aller Macht daran, den Frieden zu erhalten--wenn es aber nicht moeglich sein sollte--wir sind geruestet und koennen jeder Eventualitaet mit dem ruhigen Bewusstsein entgegensehen, dass wir gethan haben, was an uns ist, um allen Gefahren zu begegnen. Leider, leider," sagte er nach einer Pause, "kann ich noch immer nicht dahin kommen, klar und genau zu uebersehen, was unter dieser glatten Oberflaeche der franzoesischen Politik in den Tiefen gebraut und vorbereitet wird,--wie traurig, dass man nicht ueberall selbst sein kann und dass man gezwungen ist, durch fremde Augen zu sehen und mit fremden Ohren zu hoeren." Der Kammerdiener trat ein und ueberreichte dem Grafen ein Billet. "Ein Herr wuenscht Eurer Excellenz dringend angemeldet zu werden, er behauptet, dass Eure Excellenz ihn anhoeren wuerden, wenn Sie seinen Brief gelesen, und hat darauf bestanden, denselben sofort zu ueberreichen." Graf Bismarck oeffnete schnell das Billet. Voller Erstaunen las er die wenigen Zeilen, welche es enthielt. Dann spielte ein eigentuemliches Laecheln um seine Lippen und er sagte: "Fuehren Sie den Herrn herein." "Herr Salazar-y-Mazarredo, Deputierter in den Cortes," sprach er halblaut zu sich selbst, nachdem der Kammerdiener wieder hinausgegangen war, "hat mir einen Brief des Marschall Prim zu uebergeben? Der Name ist mir vollkommen unbekannt,--es muss eine ganz besondere Angelegenheit sein, dass der Marschall sich direct an mich ohne Vermittlung der spanischen Gesandtschaft wendet."-- Die Thuer oeffnete sich Graf Bismarck trat mit artiger Hoeflichkeit, aber in gemessener, kalter Haltung einem noch jungen, eleganten Mann entgegen, dessen regelmaessiges Gesicht mit dunklem, schwarzem Haar und schwarzen lebhaften Augen den Typus der Suedlaender trug. Der Eintretende verneigte sich tief vor dem Minister und zog einen versiegelten Brief aus der Tasche seines Fracks. "Der Marschall Prim," sagte er in franzoesischer Sprache, "hat mir den ehrenvollen Auftrag ertheilt, Eurer Excellenz dies Schreiben zu ueberreichen." Graf Bismarck nahm den Brief, welchen der junge Mann ihm darbot, liess einen fluechtigen Blick ueber das Siegel und die Aufschrift gleiten und deutete dann mit der Hand auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. "Sie erlauben," sagte er, indem er sich niederliess
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