unbekannten Verhaeltnissen sich
eine Existenz zu gruenden."
"Wir werden im fremden Lande," rief der Unterofficier Ruehlberg, einen
Schritt vortretend, "immer noch Menschen finden, die uns mit Rath und
That beistehen und Gefuehl fuer Leute haben, welche ihrem Koenig im Unglueck
treu geblieben sind,--wir haben freilich nicht geglaubt, dass es so
kommen wuerde, denn dann wuerden wir wohl kaum die Heimath verlassen
haben, und was die Bemerkung betrifft, die der Herr Major so eben
gemacht haben, so koennen Sie ganz ruhig sein, Niemand von uns wird
kuenftig die Unterstuetzung der Kasse Seiner Majestaet in Anspruch nehmen.
Jedenfalls werden wir immer noch besser in Algier daran sein, wo uns
wenigstens die franzoesische Regierung freundlich entgegenkommt, als wenn
wir ueber das weite Meer nach Amerika hinzoegen, wo wir ohne alle Huelfe
sterben und verderben koennen."
"In Amerika waeren wir freilich weiter fort," rief eine Stimme aus den
Reihen, "und wenn wir Alle dort waeren, so waere man doch sicher, dass
Niemand von uns der koeniglichen Kasse zur Last faellt."
Der Major warf einen schnellen Blick von unten herauf nach der Gegend,
woher diese Stimme erschallt war. Der Lieutenant de Pottere drehte
seinen Schnurrbart und sagte:
"Sie muessen ruhig sein und nicht durcheinander sprechen."
"Ich glaube, wir sind abgefunden," rief es aus den Reihen, "und haben
hier nichts mehr zu thun, gehen wir."
Und sich kurz umwendend, verliessen sie Alle das Zimmer, indem sie den
Refrain des alten hannoeverschen Soldatenliedes anstimmten:
"Lustige Hannoveraner seien wir."
Herr von Adelebsen und der Lieutenant de Pottere packten die Papiere und
das uebrig gebliebene Geld zusammen und zogen sich stillschweigend in
ihre Zimmer zurueck.
"Nun Cappei," sagte der Unterofficier Ruehlberg zu dem jungen Dragoner,
welcher schweigend und gedankenvoll mit den Uebrigen die Treppe
hinabstieg, "wollt Ihr Euch nicht noch eines Bessern besinnen und mit
uns nach Algier gehen. Denkt doch, wie schoen es ist, wenn wir Alle
zusammen bleiben und unser Dorf nach althannoeverscher Manier einrichten,
da koennen wir es doch noch zu Etwas bringen, ein freies und
selbststaendiges Leben fuehren und an die alte Heimath zurueckdenken, wie
sie frueher war."
"Es thut mir leid, Euch zu verlassen," sagte Cappei,--"aber unsere Sache
ist zu Ende, das alte Hannover ist fuer immer versunken. Was hilft es
dem Einzelnen, gegen den Weltlauf anzukaempfen--ich liebe me
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