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urchdringend an, dann neigte er mit hoeflicher Zustimmung den Kopf. "Ich freue mich also von Neuem constatiren zu koennen," sagte Benedetti, indem er aufstand, "dass in unsern internationalen Beziehungen kein Punkt existirt, welcher zu Unruhe oder Besorgniss Veranlassung geben koennte, und man wird sich," fuegte er laechelnd hinzu, "in London wohl ueberzeugen, dass auch ohne Entwaffnung zwei grosse Maechte in Frieden und Freundschaft neben einander leben koennen." "Das bewaffnete Deutschland," sagte Graf Bismarck, indem er Benedetti einige Schritte zur Thuer geleitete, "ist wenigstens fuer Niemand eine Drohung--als fuer Diejenigen, welche sich seiner naturgemaessen freien und nationalen Kraftentwickelung etwa entgegenstellen moechten." Benedetti verneigte sich, drueckte die dargebotene Hand des Minister-Praesidenten und ging hinaus. Graf Bismarck schritt einige Male langsam im Zimmer auf und nieder. "Es ist etwas im Werk," sagte er,--"dieser englische Entwaffnungsvorschlag beweist, dass man in London der Ruhe nicht traut, man muss dort irgend welche Winke haben, welche Besorgnisse einfloessen, und diese erneuete Erwaehnung der Candidatur des Prinzen Leopold, einer Sache, die ich laengst vergessen habe und deren fluechtigem und voruebergehendem Auftauchen im vorigen Jahre ich niemals eine ernste Bedeutung beilegen mochte--diese Mittheilungen ueber die geheime Negociation mit Italien und Oesterreich, welche nicht ganz aus der Luft gegriffen sein koennen, --es scheint, dass da wieder irgend einer jener verborgenen Schachzuege im Werke ist, denen ich mich seit 1866 unausgesetzt gegenueber befinde. Nun," sagte er, die Brust weit ausdehnend, "moegen sie ihre geheimen Combinationen machen, sie werden diesmal ebenso wenig zu einer ernsten Gefahr fuehren, als bisher. In Italien wird man sich wohl nicht so leicht entschliessen, die einzige Stuetze aufzugeben, welche man in Europa findet. Auch der gute Kaiser Napoleon, der immer aelter wird, moechte mit jedem Jahre immer weniger geneigt sein, sich den gefaehrlichen Chancen eines Krieges auszusetzen, den wir, wenn er einmal entbrannt ist," fuegte er mit dem Ausdruck eiserner Entschlossenheit hinzu, "bis auf's Messer wuerden fuehren muessen. Freilich," sagte er dann nachsinnend, "je schwaecher und willenloser er wird, um so leichter moechte es vielleicht der kriegerischen Coterie werden, ihn in eine unueberlegte Unternehmung hineinzuziehen. Die Schwaeche des Alters koennte
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