emals an ihn herantreten sollte, dem Prinzen gewiss nicht den Rath geben
wuerde, den spanischen Thron anzunehmen, auch wenn die Cortes dort ihm
denselben antragen sollten. Ich weiss auch, dass der Vater des Prinzen,
der Fuerst Anton vollkommen diese Ansicht theilt. Er weiss," fuegte er
laechelnd hinzu, "durch die Erfahrung, die er mit dem Fuersten Karl von
Rumaenien gemacht hat, dass die Souverainetaet zuweilen theuer werden
kann."
"Der Prinz Leopold," sagte Benedetti in gleichgueltig hingeworfenem Ton,
indem ein schneller forschender Blick den Grafen Bismarck traf, "wuerde
ja auch uebrigens, selbst wenn ein Beschluss der Cortes ihm die spanische
Krone anbieten sollte, dieselbe niemals ohne Zustimmung und Erlaubniss
des Koenigs annehmen koennen, da der Koenig als Chef des Hauses bei den
Entschluessen des Prinzen die letzte Entscheidung hat."
"Das ist nicht der Fall," sagte Graf Bismarck, "der Prinz wuerde in
letzter Linie in seinen Entschluessen doch nur von seinem Vater abhaengen,
und der Koenig wuerde sich gewiss enthalten, einen bestimmenden Einfluss
ausueben zu wollen,--ganz gewiss aber wird er, wie ich wiederholen muss,
nach meiner Ueberzeugung dem Prinzen nicht den Rath geben, ein so
gefaehrliches und unsicheres Abenteuer zu wagen. Ich glaube uebrigens
kaum," fuhr er fort, "dass man so bald zur Wahl eines Koenigs in Spanien
gelangen wird; die Personen, welche dort gegenwaertig die Macht in Haenden
halten,--vielleicht Prim noch mehr als Serrano--werden kaum wuenschen,
durch die definitive Wahl eines Koenigs dem gegenwaertigen Zustand, bei
welchem sie die Herren des Landes sind, ein Ende zu machen. Die ganze
Sache hat nach meiner Ueberzeugung gar keine practische Bedeutung. Man
hat ja frueher schon," fuhr er im leichten, gleichgueltigen Ton fort, "den
Namen des Prinzen Friedrich Karl mit der spanischen Krone in Verbindung
gebracht, vielleicht waere dieser Prinz, der ein so tapferer Officier und
ein so energischer Charakter ist, noch eher im Stande dieses Abenteuer
zu bestehen, als es vielleicht der Prinz Leopold sein moechte. Aber alle
diese Dinge sind ja Conjecturen und scheinen mir so recht keinen
eigentlichen Bestand zu haben."
"Ich habe den ganzen Gegenstand auch nur erwaehnt," sagte Benedetti,
"weil wir einmal auf das Gebiet politischer Conjecturen gekommen waren,
zu denen auch die vorhin von Ihnen erwaehnte oesterreichisch-italienische
Negociation gehoert."
Graf Bismarck sah den Botschafter scharf und d
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