an seine Stelle zu setzende zwischen den Volksvertretern und den
Regierungen eine Verstaendigung erzielt ist. Sie sehen also, dass ich um
mein Militairbudget nicht in Verlegenheit kommen kann, und dass, wenn
Diejenigen," fuegte er mit scharfer Betonung hinzu, indem seine
Gesichtszuege ploetzlich einen sehr ernsten, fast strengen Ausdruck
annahmen, "welche sich ausserhalb Deutschlands vielleicht veranlasst
finden moechten, eine Verminderung der Waffenmacht zu wuenschen, die zur
Vertheidigung Preussens und des Norddeutschen Bundes noethig ist, sich auf
gewisse parlamentarische Abneigungen gegen die Bewilligung des
Militairetats glauben stuetzen zu koennen,--dass sie in solchen
Voraussetzungen ihre Rechnung--ohne die Bundesverfassung und ohne mich
gemacht haben."
Graf Benedetti verneigte sich.
"Es ist mir erfreulich," sprach er, "Ihre Ansichten so bestimmt und klar
ausgesprochen zu hoeren. Der ganze Gegenstand," fuhr er mit leichtem Ton
fort, "ist ja eigentlich keine Frage zwischen uns, Frankreich und
Preussen koennen ihre gegenseitige Staerke ohne jedes Misstrauen ansehen, es
waere nur ein Entgegenkommen gewesen, welches wir gemeinsam den uebrigen
Maechten haetten zeigen koennen--"
"Welche aber ihrerseits," fiel Graf Bismarck ein, "ebenfalls
fortfahren, unausgesetzt zu ruesten und zwar in weit groesserem Massstabe,
als wir, wie ein Blick auf Oesterreich und auf Italien zeigt. Ich
glaube, es ist besser, ein fuer alle Mal diese ganze Frage der Ruestungen
uneroertert zu lassen und den Frieden wesentlich auf den guten Glauben
und das Vertrauen zu stuetzen, welches die Regierungen einander
entgegentragen. Sie koennen mir," fuhr er fort, "wahrlich den Vorwurf
nicht machen, dass ich es an solchem Vertrauen fehlen lasse, und dass ich,
wenn irgend Etwas vorkommt, was die guten Beziehungen nach irgend einer
oder der anderen Richtung zu verwirren im Stande waere, nicht sogleich
durch offenes Aussprechen die Gelegenheit zur Aufklaerung und zur
Beseitigung der Missverstaendnisse gebe."
Ein leichter Ausdruck verschaerfter Aufmerksamkeit wurde in dem Blick des
Botschafters bemerkbar.
"Ich freue mich," sagte er, "dass diese Beziehungen gegenseitiger
Offenheit und Aufrichtigkeit zwischen uns bestehen. Gerade dadurch ist
es ja so oft schon moeglich gewesen, manche Wolke zu zerstreuen, welche
die so guten und befriedigenden Verhaeltnisse zwischen beiden Regierungen
haette trueben koennen. Gegenwaertig," sagte er mit leichtem Laech
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