h muss glauben, dass Sie den Verstand verloren.--"
Und so fahren Ihre Majestaet fort, den armen Grafen auszufenstern, dass es
eine Art hat! Sie fragt ihn, ob er nicht wisse, wie weit der Himmel ueber
alle menschliche Erfrechungen erhaben sei? Ob er nicht wisse, dass der
Sturmwind, der in den Olymp dringen wolle, auf halbem Wege zurueckbrausen
muesse? Ob er nicht wisse, dass die Duenste, welche sich zur Sonne erhueben,
von ihren Strahlen zerstreuet wuerden?--Wer vom Himmel gefallen zu sein
glaubt, ist Essex. Er zieht sich beschaemt zurueck und bittet um Verzeihung.
Die Koenigin befiehlt ihm, ihr Angesicht zu meiden, nie ihren Palast wieder
zu betreten und sich gluecklich zu schaetzen, dass sie ihm den Kopf lasse,
in welchem sich so eitle Gedanken erzeugen koennen.[3] Er entfernt sich;
und die Koenigin geht gleichfalls ab, nicht ohne uns merken zu lassen, wie
wenig ihr Herz mit ihren Reden uebereinstimme.
Blanca und der Herzog kommen an ihrer Statt, die Buehne zu fuellen. Blanca
hat dem Herzog es frei gestanden, auf welchem Fusse sie mit dem Grafen
stehe; dass er notwendig ihr Gemahl werden muesse, oder ihre Ehre sei
verloren. Der Herzog fasst den Entschluss, den er wohl fassen muss; er will
sich seiner Liebe entschlagen: und ihr Vertrauen zu vergelten, verspricht
er sogar, sich bei der Koenigin ihrer anzunehmen, wenn sie ihr die
Verbindlichkeit, die der Graf gegen sie habe, entdecken wolle.
Die Koenigin kommt bald, in tiefen Gedanken, wieder zurueck. Sie ist mit
sich selbst im Streit, ob der Graf auch wohl so schuldig sei, als er
scheine. Vielleicht, dass es eine andere Schaerpe war, die der ihrigen nur
so aehnlich ist.--Der Herzog tritt sie an. Er sagt, er komme, sie um eine
Gnade zu bitten, um welche sie auch zugleich Blanca bitte. Blanca werde
sich naeher darueber erklaeren; er wolle sie zusammen allein lassen: und so
laesst er sie.
Die Koenigin wird neugierig, und Blanca verwirrt. Endlich entschliesst sich
Blanca, zu reden. Sie will nicht laenger von dem veraenderlichen Willen
eines Mannes abhangen; sie will es seiner Rechtschaffenheit nicht laenger
anheimstellen, was sie durch Gewalt erhalten kann. Sie flehet die
Elisabeth um Mitleid an: die Elisabeth, die Frau, nicht die Koenigin. Denn
da sie eine Schwachheit ihres Geschlechts bekennen muesse: so suche sie in
ihr nicht die Koenigin, sondern nur die Frau.[4]
----Fussnote
[1]
--El mas verdadero amor
Es el que en si mismo quieto
Descansa, si
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