du mich aus?"
und muss sich zwingen wollen, sein eignes Lachen zu verbeissen. Er verbeisst
es auch bald, denn das "Ich fuehl' es leider" sagt er wieder in einem
aergerlichen und bittern Tone. Aber so ungern, so kurz das Lachen auch
ist: so grosse Wirkung hat es gleichwohl. Denn einen Mann, wie Demea, hat
man wirklich vors erste gewonnen, wenn man ihn nur zu lachen machen kann.
Je seltner ihm diese wohltaetige Erschuetterung ist, desto laenger haelt sie
innerlich an; nachdem er laengst alle Spur derselben auf seinem Gesichte
vertilgt, dauert sie noch fort, ohne dass er es selbst weiss, und hat auf
sein naechstfolgendes Betragen einen gewissen Einfluss.--
Aber wer haette wohl bei einem Grammatiker so feine Kenntnisse gesucht?
Die alten Grammatiker waren nicht das, was wir itzt bei dem Namen denken.
Es waren Leute von vieler Einsicht; das ganze weite Feld der Kritik war
ihr Gebiete. Was von ihren Auslegungen klassischer Schriften auf uns
gekommen, verdient daher nicht bloss wegen der Sprache studiert zu werden.
Nur muss man die neuern Interpolationen zu unterscheiden wissen. Dass aber
dieser Donatus (Aelius) so vorzueglich reich an Bemerkungen ist, die
unsern Geschmack bilden koennen, dass er die verstecktesten Schoenheiten
seines Autors mehr als irgendein anderer zu enthuellen weiss: das koemmt
vielleicht weniger von seinen groessern Gaben, als von der Beschaffenheit
seines Autors selbst. Das roemische Theater war, zur Zeit des Donatus,
noch nicht gaenzlich verfallen; die Stuecke des Terenz wurden noch
gespielt, und ohne Zweifel noch mit vielen von den Ueberlieferungen
gespielt, die sich aus den bessern Zeiten des roemischen Geschmacks
herschrieben: er durfte also nur anmerken, was er sahe und hoerte; er
brauchte also nur Aufmerksamkeit und Treue, um sich das Verdienst zu
machen, dass ihm die Nachwelt Feinheiten zu verdanken hat, die er selbst
schwerlich duerfte ausgegruebelt haben. Ich wuesste daher auch kein Werk, aus
welchem ein angehender Schauspieler mehr lernen koennte, als diesen
Kommentar des Donatus ueber den Terenz: und bis das Latein unter unsern
Schauspielern ueblicher wird, wuenschte ich sehr, dass man ihnen eine gute
Uebersetzung davon in die Haende geben wollte. Es versteht sich, dass der
Dichter dabei sein und aus dem Kommentar alles wegbleiben muesste, was die
blosse Worterklaerung betrifft. Die Dacier hat in dieser Absicht den
Donatus nur schlecht genutzt, und ihre Uebersetzung des Textes ist waessrig
un
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