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drolligen, hellen, glucksenden Ton zum Vorschein. Dieser komische Laut gab Anlass zu erneutem Lachen, und der Friede war geschlossen. Sie haette sich jetzt noch einmal von ihm kuessen lassen, aber er ging sittsam neben ihr her. Der Umweg erwies sich groesser, als Hermann ihn geschaetzt hatte, und es herrschte voelliges Dunkel, als man aus den Feldern heraus in den bebauten Weg einbog, der nach dem erwaehnten Tanzlokal fuehrte. Die Strassenlaternen brannten schon, und auch der nun sichtbar werdende Garten, das Ziel der Wanderung, erstrahlte im Licht seiner vielen Lampen. X. Der Ottensener Park war ein altes Etablissement. Frueher bei den kleinen Buergersleuten, namentlich der Nachbarstadt Altona, als Konzertgarten sehr beliebt, hatte er in den letzten Jahren eine kleine Wandlung durchgemacht und erfreute sich jetzt vornehmlich des Zuspruchs der jungen tanzlustigen Welt. Selbst aus Hamburg kamen die jungen "Herren", Kommis, Hausknechte und Gesellen hierher. Das "Damenpublikum" bestand zum groessten Teil aus Naeherinnen, Schneiderinnen, Dienstmaedchen und Fabrikarbeiterinnen. Hin und wieder mochten auch unlautere Elemente sich hierher verirren, die sonst in St. Pauli, der froehlichen Vorstadt Hamburgs, ein ergiebigeres Feld fuer ihre Thaetigkeit fanden. Hermann und Mimi eilten durch den kiesbestreuten Garten. Zahlreiche unter lichtdaempfenden Milchglaskuppeln brennende Flammen erleuchteten ihn, gereichten ihm aber, teils kandelaberartig von gruen angestrichenen Pfaehlen getragen, teils wie Lampions auf von Pfahl zu Pfahl laufenden Drahtboegen aneinandergereiht, keineswegs zur Zierde. In dem kleinen gleichfalls mit dem geschmacklosen gruenen Anstrich versehenen Orchesterpavillon trug eine Kapelle populaere Musikstuecke vor. Die scharfen Rhythmen des Wiener Gigerlmarsches und der Glanz der vielen, von dem dunklen Hintergrund des Busch- und Laubwerks sich abhebenden Lampen versetzten die beiden vom Wege etwas ermuedeten Ankoemmlinge sofort in einen eigenartigen, nervenprickelnden Rausch. Die gedaempften Klaenge eines zweiten Orchesters lockten sie in den Saal. Es war voll drin, und sie mussten eine Weile stehen, bis sie an einem Seitentisch Platz fanden. Die Hitze zwang auch sie, Hut und Ueberkleider in der Garderobe abzugeben. Hermann und Mimi waren beide keine Neulinge mehr auf einem solchen Tanzboden. So bewegten sie sich denn ungeniert zwischen den tanzlustigen Paaren. Als sie nach dem
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