Laden der Wittfoth zufaellig Zeuge, wie
jenes Maedchen, Beuthiens Taenzerin, erzaehlte, dass sie am Mittwoch mit
dem jungen Fuhrmannssohn getanzt haette.
"Das is aber'n Flotten", schwaermte sie. "De danzt', dat's 'n Staat is".
Am Sonntag wolle er wieder tanzen, erzaehlte sie weiter, im Ottensener
Park. Leider aber haette ihre Madam grossen Kaffee, und so koenne sie nicht
fort.
"Und er bat mir doch so herzlich", schloss sie bedauernd.
Wie der Blitz kam Lulu der Gedanke: Da ist Gelegenheit. Dort kennt dich
niemand. Am Sonntag besuchst Du den Ottensener Park.
Sie dachte nach, wie sie diesen abenteuerlichen Plan am leichtesten
verwirklichen koennte. Sie war wie besessen von der Idee.
Eine in Altona wohnende Freundin fiel ihr ein, die derartigen
leichtsinnigen Unternehmungen nicht abhold sein wuerde. Allein getraute
sie sich nicht zu gehen. Vielleicht hatte jenes Maedchen, eine
Maentelnaeherin in einem grossen Altonaer Konfektionsgeschaeft, irgend
einen bekannten jungen Mann, der sie begleitete. Schlimmsten Falles
konnte man jenes Lokal auch ohne Herrenbegleitung besuchen.
Die Freundin ging sofort auf ihren Vorschlag ein, Feuer und Flamme fuer
ein Unternehmen, das pikanteste Unterhaltung versprach.
Man verabredete alles schriftlich, und Lulu sah in fieberhafter
Aufregung dem Sonntag entgegen.
VIII.
Paula, die noch immer von der Erinnerung an jenen einen Tanz mit
Beuthien zehrte, hatte auf ihrem Schulweg ihren Taenzer getroffen. Er
hatte ihr von seinem Bock herab freundlich zugenickt, und sie hatte
seinen Gruss kokett erwidert.
"Kennst Du den?" fragten drei, vier Stimmen zugleich, und ihre
Freundinnen draengten sich neugierig an sie.
"Was sollt ich den nich kennen. Ich bin sogar mit ihm zu Tanz gewesen,"
erzaehlte sie.
"Das luegst Du," riefen die andern wie aus einem Munde.
"Das ist doch wahr," behauptete Paula. "Fragt ihn doch."
Unglaeubig trennte man sich.
Paula lechzte seitdem nach einer Wiederholung des wunderschoenen
Walzers. Aber wie sollte sie es anstellen? Zum Ausreissen hatte sie schon
Mut, aber wenn man sie dort saehe, es ihrem Vater hinterbraechte?
Sie suchte mit Beuthien naeher bekannt zu werden. Sie nickte ihm zuerst
zu, wo sie ihn sah. Traf sie ihn vor seinem Stall beim Spuelen der
Droschken oder bei sonstiger Beschaeftigung, so blieb sie keck stehen und
redete ihn an.
Das erste Mal hatte er im Scherz mit der tropfenden Buerste nach ihr
gespritzt. "Nu haben Sie m
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