rgekugelt, die beiden Kutscher desgleichen, und die scheu
gewordenen Pferde haben den umgekippten Wagen hinter sich hergeschleift
und greulich zugerichtet.
Von den vier abgepurzelten Personen hat sich der Knecht Ignaz zuerst
erhoben. Er hat sich erst die Glieder zurechtgeschlenkert, dann die
Wahlstatt ueberschaut und darauf zunaechst mal dem ungluecklichen Piesecke
ein paar ungeheure Ohrfeigen versetzt. Darauf ist Ignaz den Pferden
nachgerannt, hat sie zum Stehen gebracht, sich ueberzeugt, dass mit dem
Wagen nicht weiterzufahren sei, und ist dann zu den Damen zurueckgekehrt.
Annelies ist ausser dem Schreck nichts passiert, die schoene Eva hat sich
einen Fuss verstaucht. Ignaz hat die holde Blonde auf seinen kraeftigen
Buckel laden und nach Hause tragen wollen, doch das hat sie abgelehnt.
Piesecke hat nichts zu sagen gewusst als: "Pardon, pardon, es ist mir
dieses alles sehr fatal."
Schliesslich hat Eva dem Knechte befohlen, ein Pferd auszuspannen, sie
hinaufzuheben, und ist so halb lachend, halb weinend bei uns eingeritten.
Am selben Tage noch kam Hoheit zu mir, um wegen der erhaltenen Ohrfeigen
Beschwerde zu fuehren. Er sei - so sagte er - immerhin ein Kurgast, und
Ignaz sei ein gemieteter Knecht. Er muesse gegen solche Behandlung Protest
einlegen.
Ich aber sagte: "Piesecke, ich habe so viel Wichtiges zu tun, dass ich mich
wirklich nicht darum kuemmern kann, wenn sich mal zwei unserer Kutscher
pruegeln."
Darauf erhellte sich Pieseckes Gesicht, und er sagte: "Jawohl, ich sehe es
ein! Wenn ich mich koerperlich werde gekraeftigt haben, werde ich ihm die
Ohrfeigen zurueckgeben."
"Das muessen Sie", erwiderte ich; "das gebe ich Ihnen auf; das werde ich
Ihnen direkt in die Kurverordnung schreiben, lieber Piesecke!"
SOMMERABEND
Die Arbeit war getan; ich war frei. Eigentlich wollte ich ja hinauf zum
Hirtenhaus, aber ehe ich mich's versah, schlenderte ich doch wieder zum
Forellenbauer hinab. Ich redete mir ein, ich muesse mich um mein Sorgenkind
Piesecke bekuemmern, und so nebenbei koenne ich ja nach Eva fragen, deren
kranker Fuss allerdings von einem Kollegen behandelt wird. Das Maedchen sass
vor der Haustuer auf der gruengestrichenen Bank und putzte Gemuese. Sie heisst
hier einfach "Hanne". Einen Familiennamen fuehrt sie nicht, ebensowenig wie
Anneliese, die sich in "Baerbel" umgetauft hat.
Am Hoftor blieb ich stehen. Ein liebliches Bild! Abendsonne bestrahlte das
sch
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