FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153  
154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   >>   >|  
Ich bin eine - eine schlechte Frau!" Ich ging zu der Ungluecklichen, legte einen Arm um ihre Schultern und sagte erschuettert: "Du bekommst das Kind doch, obwohl ich weiss, wer du bist!" Sie prallte zurueck. "Sie wissen - wer ich ..." "Ja, Kaethe, ich hab dich erkannt!" Da warf sie die Arme in die Luft, stiess einen Schrei aus und verschwand um den Felsen in den Wald. Ich eilte ihr nach und holte sie mit Muehe ein. "Wenn Joachim mich erkennt, schlaegt er mich tot!" wimmerte sie. "Er erkennt dich nicht. Niemand kennt dich ausser mir. Und ich werde dich schuetzen!" Sie musste sich an mir festhalten, als ich sie zur Klause zurueckfuehrte. Dort setzte ich sie auf die Bank vor der Haustuer und streichelte ihren Scheitel. "Jetzt sind Sie wieder Magdalena, und ich bin wieder der Herr Doktor. Wir kennen uns nicht. Das, was jetzt hier geschah, ist nicht gewesen! Morgen frueh bringe ich das Kind. Beruhigen Sie sich, Magdalena, fuerchten Sie nichts, aengstigen Sie sich nicht. Das Kind darf sich ja nicht wundern. Es soll ja eine heitere, zufriedene Pflegerin haben. Auf Wiedersehen!" Ich liess sie allein. ------------------------------------------------------- Meine Mutter hat sich um Luise wenig mehr gekuemmert. Sie hat wohl sicher Tag und Nacht an das Kind gedacht, aber nicht nach ihm gefragt. Sie hat keine Freude an dem Maedchen, sie liebt es nicht; sein Dasein aber regt sie auf, laesst sie leiden. Die Mutter kommt kaum alle zwei oder drei Wochen einmal zu mir heraus. Ich glaube nicht, dass sie an meiner Schoepfung viel Freude hat. Sie ist von stockkonservativer Natur; alles Neue erscheint ihr verdaechtig. Ein- oder zweimal hat die Mutter aber doch Luise fluechtig wiedergesehen. Sie ist dann in schwere Aufregung geraten. Und eines Septembertags, kurz nachdem das Kind in der Genovevenklause untergebracht worden war, sagte die Mutter zu mir: "Ich quaele mich mit dem Gedanken, ob es nicht unrecht ist, Joachim die Anwesenheit seines Kindes zu verheimlichen." "Quaele dich nicht, Mutter! Joachim hat bis jetzt dem Kinde seine Anwesenheit auch verheimlicht, ja das Kind nicht einmal wissen lassen, dass er ueberhaupt existiert." "Du sprichst immer recht lieblos von deinem Bruder!" "Ich spreche so, wie ich nach seinem Verhalten sprechen muss!" Sie wandte sich beiseite, und ihre feine Gestalt zitterte in Zorn und Trotz. "Ich werde Joachim aufklaeren!" sagte sie bestimmt. "Das wir
PREV.   NEXT  
|<   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153  
154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   >>   >|  



Top keywords:

Mutter

 

Joachim

 
erkennt
 

einmal

 

Magdalena

 

Freude

 

Anwesenheit

 

wieder

 

wissen

 

fluechtig


zweimal

 

wiedergesehen

 

stockkonservativer

 

erscheint

 

verdaechtig

 

Dasein

 
laesst
 

Maedchen

 

gedacht

 

gefragt


leiden

 

Wochen

 

heraus

 

glaube

 
meiner
 

Schoepfung

 

quaele

 
spreche
 

Bruder

 
seinem

deinem
 
lieblos
 

existiert

 

sprichst

 

Verhalten

 

sprechen

 

aufklaeren

 
bestimmt
 
zitterte
 

Gestalt


wandte

 
beiseite
 
ueberhaupt
 

lassen

 

untergebracht

 

Genovevenklause

 
worden
 

Gedanken

 

nachdem

 

Aufregung