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hoerten den Skandal, lugten um die Baumstaemme, kamen aber nicht zu Hilfe, da sie doch eben im Hinterhalt zu liegen hatten. Wer weiss, wie schrecklich diese Schlacht bei Waltersburg noch ausgelaufen waere, wenn nicht eine starke auswaertige Macht sich eingemischt haette. Durch den Wald erscholl ploetzlich eine scharfe Stimme: "Pauline! Pauline!" Pauline hatte bis jetzt an einer Birke gelehnt und zu einem Vierteil mit Entsetzen, zu drei Vierteilen aber mit Stolz zugesehen, welch grauses Maennerwerk da fuer sie und um sie getan wurde. Als sie nun aber die rufende Stimme hoerte, schrie sie: "Um Himmels willen, die Mutter! Macht, dass ihr fortkommt!" Drauf rissen erst die beiden Braeutigame aus, und mit ihnen verlor sich rasch ihr Anhang. Pauline eilte nach Hause zu und bekam von ihrer energischen Mama ein paar Ohrfeigen, weil sie sich "herumgetrieben" habe; alles Mannesvolk aber fluechtete gen Waltersburg. Und da hat es sich begeben, dass der Neustaedter Gastwirt, der den Rueckzug der anderen deckte, als er sich ausser Frau Susannes Ruf- und Sehweite fuehlte, doch noch in die Haende der Waltersburger fiel. Sechs Mann haben ihn gefangengenommen und ihn nochmals verpruegeln wollen. Aber Methusalem hat gesagt: "Pst! Man darf sich an einem geschlagenen tapferen Feinde nicht versuendigen! Man soll ihn vielmehr ehren. Deshalb werde ich dem Feinde jetzt mit der schoenen gruenen Farbe, die ich in diesem Flaeschchen habe, einen Lorbeerzweig auf die Stirn malen." Der Gastwirt hat mit Haenden und Fuessen geschlagen, aber sechs Kerle haben ihn gehalten, und Methusalem hat ihm einen Lorbeerzweig auf die Stirn gemalt. Mit Oelfarbe! Der Gastwirt hat sich in Neustadt nicht mehr sehen lassen koennen und nach drei Tagen Selbstmordgedanken gehabt. Da hat ihm Methusalem ein Mittel geschickt, durch das er die unerwuenschte Ehrung abwaschen konnte. Aus dem Triptychon ist nichts geworden. Nur eine schoene Bleistiftskizze von Methusalem, auf der alle Waltersburger oben liegen, ist unseren Sammlungen einverleibt und zeugt von der Schlacht auf unseren Gemarkungen, die sich gegen den Erbfeind Neustadt abgespielt hat. Piesecke hat an jenem Abend grollend am Bachrand gesessen, triefend vor Naesse, und alle Schwachheit und Feigheit der Kaempfenden sowie die Niedertracht der nicht in den Kampf eingreifenden Teile seines Heeres mit einem einzigen, aus seinem hochfuerstlichen Mund hervorzischenden Wort charakterisiert: "Plebs!"
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