Form wieder ausgebrochen. Die Tochter des Konkurrenten war bei uns
zur Kur, und der Vater protestierte. Anders konnte es nicht sein.
"Es waere sehr, sehr schade, wenn Sie unser Heim verlassen muessten", sagte
ich und fuehlte, dass eine heisse Angst in mir aufstieg.
Sie sah finster zu Boden.
Dann riss sie den Brief auf.
"Ich will nicht feig sein!"
Sie las - las - staunte. Dann reichte sie mir den Brief.
"Oh! Das haette ich nicht gedacht! Lesen Sie!"
"Liebes Kind! Es ist ja nicht nett von Dir, dass Du hinter meinem Ruecken
ins Lager unseres sogenannten Feindes uebergegangen bist. Aber die Sache
kann sich noch gut zurechtschieben. Die Neustaedter, deren ganzer Sache ich
auf die Beine geholfen habe, machen mir schon seit langem das Leben sauer
und moechten mich nach und nach uebrig machen. Nun erhielt ich gestern von
Mister Stefenson aus Amerika einen Brief, in dem er mich anfragt, ob ich
geneigt sei, den Bau der noch fehlenden zwanzig Hoefe in der Waltersburger
Kuranstalt zu uebernehmen und auch fernerhin die baulichen Unternehmungen
dort zu leiten. In diesem Falle moege ich mit der Waltersburger Direktion,
die verstaendigt sei, in Verbindung treten. Ich bin nach Lage der
Verhaeltnisse gar nicht abgeneigt, der Sache naeherzutreten, und freue mich
jetzt, dass Du bereits Dein Interesse fuer das jedenfalls sehr
aussichtsreiche Waltersburger Unternehmen bekundet hast. In den naechsten
Tagen werden wir uns sehen."
Ich gab Eva den Brief zurueck.
"Sie werden nicht glauben, dass ich eine Ahnung von diesen geschaeftlichen
Dingen gehabt habe", sagte sie aengstlich.
"Gewiss nicht; ich habe selbst auch davon nichts gewusst."
Ihre Stirn war finster.
"Es ist schwer fuer mich, das zu sagen - aber Sie sollen mich nicht falsch
beurteilen; es gefaellt mir nicht von meinem Vater, dass er von den
Neustaedtern zu den Waltersburgern uebergeht. Er haette drueben Stange halten
muessen - jetzt erst recht!"
"Braves, liebes Maedel!" dachte ich; doch ich sagte, um sie zu beruhigen:
"Sie sind ja auch zu uns gekommen!"
"Das ist etwas anderes. Ich bin nicht Eva Bunkert, ich bin Hanne vom
Forellenhof. Ich schade den Neustaedtern nichts. Aber mein Vater - der
Gruender von allem! Wenn der uebertritt!"
"Fraeulein Eva, Ihr Vater ist wohl laengst da drueben nicht mehr ganz mit dem
Herzen dabei. Seine urspruenglichen Waldheime sind dem oeden Hotelbetrieb
gewichen. Ich glaube, er mag darunter gelitten haben. Kaltherziger
Gesc
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