uf seinem Abendspaziergang gen Westen. Der begleitende
Dackel - einen Igel erschnuppernd - biegt gen Sueden ab. Der Philosoph wird
sich anfangs um den klaeffenden Koeter ganz und gar nicht kuemmern; aber dann
wird er pfeifen - einmal, zweimal, dreimal leise - dann laut, immer lauter
rufen, drohen, die Faeuste ballen, toben, aus seiner schweren Gedankenbahn
geschleudert werden, umkehren, gen Sueden wallen und Betrachtungen darueber
anstellen, ob nun ein Dachshund oder ein Igel das widerborstigere Tier
sei. Der notgedrungene Gleitflug aus der luftarmen Hoehe eisigen Denkens
ist durch einen Dackel ertrotzt.
Gut so - in den Ferien vom Ich!
Oder ein Misanthrop. Sitzt der da in dem ganzen Katzenjammer seines
elenden Weltschmerzes, und sein Dachshund setzt sich ihm gegenueber mit der
ungeheuerlichen Leidensmiene seiner durchtriebenen Viehvisage: die Stirn
in hundert Runzeln, die Ohren haengend, den Schwanz melancholisch
eingeklemmt, die Augen verdreht und die Stimme leise jaulend, wimmernd,
stoehnend, so wird der Misanthrop dieses Jammerbild nicht lange ertragen,
mit dem Vieh auf die Strasse fluechten und sich nicht schlecht wundern, dass
der scheinheilige Jaemmerling ploetzlich wie ein Berserker der Lebenslust
umherrast. Etwas abfaerben wird es schon. Das naechste Mal, wenn er und der
Dachs so truebselig einander gegenuebersitzen, wird sich der Misanthrop
selbst nicht recht trauen und auf die Strasse gehen.
Der alten Jungfer, die sich ihr Leben lang nach einem Manne gesehnt und
keinen bekommen hat, verordne ich einen Dackel. Dann hat sie endlich den
ersehnten Tyrannen, den sie pflegen und fuettern kann.
Die kleinliche, ordnungswuetige Hausfrau, die ihrem Mann wegen eines
Zigarrenstaeubchens eine Szene machte und Kinder und Dienstboten teufelte,
bis sie zu uns abgeschoben wurde, bekommt einen Dackel und erhaelt als
Antwort auf ihre entruestete Klage, dass ihr das "entsetzliche Vieh" die
Hausschuhe verschleppe und in eine gute gestickte Decke ein Loch
geknabbert habe, die Antwort, die Welt sei weit, der Himmel sei hoch, die
Hausschuhe und gestickten Decken seien im Universum von nur
nebensaechlicher Bedeutung, und ohne Dackel koenne sie nicht gesund werden.
Die ganz unheilbar musikalische Donna Eleonora, von der mir ihr Hausarzt
im verschlossenen Briefe mitteilte, sie braechte ihre Nachbarschaft durch
ihr ewiges Klavierspielen zur Verzweiflung, erhielt ein Klavier und einen
Dachshund verordnet.
Das Klavier hat sie au
|