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r ausgezeichneter Karikaturist war. Als Barthel mit dem Schaff ankam und ich die Zeichnung sah, war ich entzueckt. Ich sah ein Meisterwerk! Diese ganze pfiffige, durchtriebene, lachlustige, dicke Susanne lebte, atmete, schimpfte, lachte, kommandierte, pfiff auf der Zeichnung. "Es ist herrlich", rief ich; "es ist zum Kuessen schoen!" "Weib!" schrie da Barthel begeistert, "Weib, komm 'raus, der Doktor will dir 'n Kuss geben." Susanne kam heraus, sah das Schaff, kreischte, versuchte einen wilden Angriff auf ihr Bildnis und erstarrte, als ich ihr sagte, wenn Herr Stefenson die Zeichnung saehe, wuerde er wahrscheinlich ein- oder zweitausend Mark dafuer zahlen. Die erblasste Susanne rief: "Ich kann doch keene so scheussliche alte Schachtel sein wie die da!" "Das ist keine scheussliche alte Schachtel", sagte Eva freundlich; "das ist eine sehr liebe, lustige Muttel!" "Siehste, Alte", hoehnte Barthel, "wenn du um die ganze Welt reistest, 's koennte dich keen Maler schoener uffmalen, als du eben bist. Aber ich bin nich eifersuechtig, wenn ooch der Methusalem fuenf Tage hinter dir hergerast is wie verrueckt." Mit dieser rachsuechtigen Bemerkung schlug Barthel seine Gattin aus dem Felde. "Holdrioho hoho!" jodelte einer draussen vor dem Tore. "Um Himmels willen", rief Barthel, "das is der Methusalem. Wenn der spuert, dass ich in seiner Stube gewest bin! Der tausendjaehrige Kerl hat Kraefte wie 'n Baer." Und Barthel nahm das Schaff auf den Kopf und verschwand eilends im Hause. Eva-Hanne sagte: "Ich hab immer gern in meinem Leben gelacht, aber so viel wie in den drei Wochen, da ich hier bin, noch nie." "Lachen ist gesund." "Ganz gewiss. Ich sehe, wie alle um mich her taeglich gesuender und heiterer werden. Heiter kann man es zwar nicht nennen, mehr ausgelassen." "Ja, sehen Sie, Eva, die Ausgelassenheit ist nur ein ansteigender Talweg zu dem Berge der Gesundheit und des Glueckes, die Heiterkeit ist der letzte, klare Gipfel. Zu ihm gelangen wir spaet, erst, wenn wir lange und muehevoll gestiegen sind, erst, wenn es still und einsam um uns geworden ist, erst, wenn unsere Augen weithin sehen koennen, ueber alle Tiefen, die unter uns, und alle Hoehen, die ueber uns waren." "Sind Sie selbst schon auf der Hoehe?" "Ich gewiss nicht. Ich bin nichts als ein Wegzeiger, der im Tale steht, die Hand ausstreckt und sagt: Da geht es hinauf!" "Vielleicht ist's gut so", meinte Eva nachdenklich; "wenn Sie selbs
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