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e unserer Geheimlisten ein, soweit ich es nicht als leitender Arzt tun muss. So begegne ich Menschen auf unseren Wegen, sehe Leute in unseren Gaerten und auf unseren Feldern arbeiten, von denen ich nicht weiss, wer sie sind, woher sie kommen, wohin sie gehen, von denen mir nur bekannt ist, dass sie aus einer drueckenden Enge entflohen sind in das Reich unserer gruenen Gesundheit. Der Sekretaer, der unsere Statistik macht, sagte mir, dass neunzig Prozent unserer Kurgaeste aus Grossstaedten kommen. Ich glaube das gern. Die Grossstadt ist keine gute Mutter. Dazu sind ihre Arme und Haende zu steinern hart, ist ihre Sprache zu laut und liebeleer, sind ihre Sinne zu flunkerig, sind ihre Wuensche ohne Heimlichkeitssinn zu sehr auf den Engrosramsch der Genuesse gerichtet, ist ihr Aufputz zu sehr abgespart den wahren Beduerfnissen ihrer Kinder. Von den Palastraeumen ihrer Verwaltung aus regiert diese Stiefmutter Grossstadt ihre Familie, die zum groessten Teil in dumpfen Winkeln hockt und in engen Kammern schlaeft; in ihren glaenzenden Parkanlagen duerfen barfuessige Jungen und zerlumpte Maedchen spazierengehen. Wie die niedertraechtigste Amme, die ihren unruhigen Zoegling mit Schnaps betaeubt, errichtet sie in all ihren Vorstaedten Destille neben Destille. Und wenn die Kinder gar zuviel darben und zu murren beginnen, schenkt ihnen diese "Mutter" Grossstadt einige Bonbons "oeffentlicher Fuersorge" oder billiger Lustbarkeit, Bonbons, die nicht satt, stark und gesund machen koennen, sondern nur den Magen ansaeuern und die Zaehne des Willens und Charakters verderben. Wann endlich wird die Menschheit des truegerischen Schimmers muede sein, in Scharen ausziehen aus dem ungesunden Hause der Stiefmutter Grossstadt und im grossen Ferien machen von diesem jammervollen Ich? ------------------------------------------------------- Heut ist ein Unglueck passiert. Annelies von Grill und Eva Bunkert wollten als Kurgaeste zu uns kommen und beim Forellenbauer wohnen. Der Bauer hatte seinen Spazierwagen nach dem Bahnhof geschickt zur Abholung. Sein Knecht, der lange Ignaz, spielte den Kutscher. Aber auch Piesecke fuhr mit. Hoheit will sich in die Geheimnisse der Kunst einweihen lassen, ein Bauerngefaehrt auf einem etwas holperigen Feldweg mit Geschick zu leiten. Auf dem Rueckwege ist dann das Unheil geschehen. Piesecke hat kutschiert und gerade dort, wo der Weg eine steile Boeschung hat, umgeworfen. Die Damen sind den Abhang hinunte
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