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tlich zu Mut, als haette er Stangen, Zaum und Trense der Welt unter der Faust und regiere an geheimen Schicksalsfaeden das Los des Grafen und seiner Ida. Alle Leute blieben auf der Strasse stehen, als Berner vorueberkam. Man kannte ihn sonst als einen lieben, freundlichen Mann, der gerne jedermann gruesste und hier und dort mit einem sprach; aber heute-- nein, es sah zu possierlich aus, wie der gute alte Herr vor sich hin sprach und laechelte, alle Maedchen in die Wangen kniff, allen Maennern zuwinkte und ein paar Bettelbuben, die sich am Markt pruegelten, einige Groschen schenkte, dass sie sich einen vergnuegten Tag machen moechten. Den Praesidenten traf er auf der Treppe; er bot ihm einen guten Morgen, schuettelte ihm recht treuherzig die Hand und dachte sich, wie sich wohl der Alte freuen werde, wenn der polnische Freier angestiegen komme, um sein eheleibliches Toechterchen zu freien. "Alte Exzellenz," wisperte er ihm ins Ohr, "aus der Heirat des Polen mit der Graefin Aarstein wird--nichts."--"Nichts?" fragte der Praesident mit langem Gesicht. "Nichts? Hat Er Nachrichten, Berner? Hat etwa der Hof andere Absichten mit dieser Dame?" "Was der Hof! Was der Staatsminister!" lachte der Hofrat. "Es gibt noch ganz andere Diplomaten, als die Herren in der Residenz! Meinst denn du, wenn so ein echter feuriger Pole liebt, dass ihm das Feuer aus den Kohlenaugen herauspfupfert, er werde erst vor dem Staatssekretaer den Hut abziehen und fragen: Erlauben Sie guetigst, wollen Ew. Gnaden mir einen Gegenstand fuer meine zaertlichen Neigungen rekommandieren? Nein, Herr Bruder! Auf Ehre, wir haben das anders gehalten anno achtundachtzig, und ich mag es dem guten, reichen Jungen nicht verdenken, wenn er es auch so macht."--"Wie, so waere der Graf in eine andere verliebt?" unterbrach ihn der Praesident. "Verliebt, wie ich sage, und fuer die Graefin so gut wie verloren."-- "Ei, ei," sagte der Praesident mit einem klugen Gesicht, indem er die Finger an die Nase legte; "siehst du, das habe ich mir neulich gleich gedacht, dass das Attachement an die hohe Person nicht so gar gross sein muesse. Du weisst von den Auftraegen, die mir in einem Handschreiben des Staatssekretaers zukamen; ich richtete mich mit aller Gewissenhaftigkeit nach meiner Vorschrift und bohrte ihn zuerst ueber die hiesige Gegend an; weiss Gott, ich meine, der Mensch wird mir naerrisch, lobt und preist die Gegend bis an den Himmel, hat in den vierzehn Tagen, wie er m
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