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_Schulderoff_ und _Komp._ taten ihre Wirkung vollkommen. Kaum hatte Onkel Sorben, eine jener Hofseelen, die durch Intrigen geboren, mit Intrigen gross gezogen werden und sicher einmal in einer Intrige sterben, die sie gegen den Tod oder den Meister Urian anzetteln--Onkel Sorben hatte kaum den Brief seiner liebenswuerdigen Posaunen-Seraphs-Nichte zu Gesicht bekommen, als er wie wuetend nach seinem Stadtwagen schrie. War doch die Geschichte so geschickt, so fein eingefaedelt gewesen, und Geschenke--vom Herrn eine Dose, vom Staatssekretaer ein Staatssouper, von der Graefin ein Paar Pferde und sonst noch was, was ein alter Kauz wie er nie verschmaeht, und dies alles sollte ihm ein so naseweises Ding, die kaum hinter den Ohren trocken, wegliebaeugeln. Die Roete des Zorns lag noch auf seinem Gesicht, als er bei der Graefin vorgelassen wurde; er traf sie allein, nur der Rittmeister Sporeneck, ihr taeglicher Gesellschafter, war dort. Der letztere hatte einen Brief in der Hand, aus welchem er soeben etwas Unangenehmes vorgelesen haben mochte; denn die Graefin schien mit Muehe sehr heiter zu sein; ihr kolossaler Busen wogte ungestuem auf und ab. "Exzellenz," kraechzte Sorben aus seiner angegriffenen Brust hervor, "Exzellenz! Da bekomme ich soeben ganz sonderbare Nachrichten von Ihrem Zukuenftigen aus Freilingen."--Die Graefin und der Rittmeister warfen sich bedeutende Blicke zu; aber der graue Hofmann liess sich nicht merken, dass er es gemerkt habe,--"ja, aus Freilingen; er soll dort _en passant_ ein galantes Verhaeltnis mit einer jungen Dame, des Praesidenten v. Sanden Tochter, angeknuepft haben. Solches waere nun unter andern Umstaenden ziemlich gleichgueltig; Exzellenz werden sich aber vielleicht noch aus dem Brief aus Warschau erinnern, dass der Herr Graf ein Schwaermer genannt wurde, und einem solchen, wissen Sie wohl, ist nicht zu tr--" "Nicht zu trauen, da haben Sie recht, lieber Sorben, da haben Sie recht, und ich danke Ihnen fuer Ihren Eifer. Die Sache ist uebrigens einmal so weit eingeleitet, dass das Graefchen daran muss, es mag wollen oder nicht;--was schreibt sein Onkel?" Diese Querfrage brachte den Geheimrat beinahe ganz ausser Fassung; denn sein Gewissen sagte ihm, dass er in dieser Hinsicht ein gewagtes Spiel spiele; als naemlich Graf Martiniz ins Land kam, als man ueberall von seinem Reichtum sprach, der Staatssekretaer ihn fuer eine gute Prise erklaerte und alle Segel aufspannte, um ihn fuer die Graefin
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