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en Jammer des Grafen zu schildern. Doch das bedurfte es ja nicht; des innigliebenden Maedchens Traenen flossen, als er noch nicht zur Haelfte fertig war. Wenn sie sich den froehlichen, kraeftigen Juengling dachte, geliebt, geachtet von allen, und ploetzlich so unendlich ungluecklich--ja, jetzt hatte sie den Schluessel zu seinem ganzen Wesen, zu seinem ganzen Betragen. Jetzt wusste sie, warum er damals, als sie ihn zuerst im Walde sah, so bitter geweint habe; jetzt ward es ihr auf einmal klar, warum er niemals wieder recht froehlich sein koenne. Er hatte seinen liebsten Freund getoetet, und, wie die Erzaehlung des alten Dieners merken liess, unschuldig getoetet; je zarter ihr eigenes Gefuehl war, desto tiefer fuehlte sie den Schmerz in dieser fremden und ihr dennoch so verwandten Brust. Sie weinte lange, und ihr alter, treuer Freund wagte es nicht, dieses Traenenopfer zu unterbrechen. Noch hatte er ihr aber nichts darueber gesagt, wie der Graf aus seinem Wahnsinn zu retten sein moechte; so schonend als moeglich beruehrte er diese Saite, indem er nicht undeutlich zu verstehen gab, dass ihre Naehe wunderbar auf ihn zu wirken scheine. Sie sah ihn lange an, als ob sie sich besaenne, ob sie auch recht verstanden habe; eine hohe Roete flog ueber das liebliche Gesichtchen, ein schelmisches Laecheln mitten durch die Traenen zeigte, dass sie dies selbst wohl gedacht habe; sie schien zu zoegern, das auszusprechen, was sie dachte, aber endlich warf sie sich an die Brust des alten Mannes, verbarg ihr gluehendes Gesichtchen und fluesterte kaum hoerbar: "Wenn er durch warme Teilnahme, durch lautere, innige Freundschaft zu retten ist, so will ich ihn retten!" Sie weinte an Berners Brust leise fort und fort; ihre Schwanenbrust hob und senkte sich, als wolle sie alle sechsunddreissig Schnuerloecher des Korsettchens zumal zersprengen. Dem Hofrat aber kam dies mitten in seinem Schmerz hoechst komisch vor. Die weint, dachte er, weil sie einen schoenen Mann und drei Millionen verdienen soll! Er konnte sich nicht enthalten, sie, vielleicht auch um das Maedchen wieder aufzuheitern, recht auszukichern. "Ist es doch, als ob es Ihnen blutessigsauer wuerde, dass Sie den schoenen, edlen Grafen aus seinem Wahnsinnsfegefeuer herauslangen sollen! Es ist ja nicht die Rede von einem solchen leeren Schniffel und Musje Unausstehlich, wie sie jetzt zu Dutzenden herumschlendern; nein, um solche waere es nicht der Muehe wert, sich die Hand nass zu m
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