FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124  
125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   >>   >|  
t du, der du mir Vergebung bringst von den Toten?" Da rauschte es an jenem vorspringenden Pfeiler, eine dunkle Gestalt trat hervor; der Graf trat bebend einen Schritt zurueck, sein Haar schien sich emporzustraeuben, sein Blick hing starr an jeder Bewegung des Nahenden; die Gestalt kam naeher und, naeher, der milde Schein der Laterne empfing sie, noch einige Schritte und--der dunkle Mantel fiel, ein seraphaehnliches Wesen--Ida mit der Taubenfrommheit eines himmlischen Engels schwebte auf den Grafen zu. Dieser war in ein willenloses Hinstarren versunken; noch immer glaubte er einen Bewohner hoeherer Raeume zu sehen, bis ihn die suesse, wohlbekannte Stimme aus der Betaeubung weckte. "Ich bin es," fluesterte, als sie ganz nahe zu ihm getreten war, das mutige, engelschoene Maedchen, "ich bin es, die Ihnen die Vergebung eines Toten verkuendigt. Ich bringe sie Ihnen im Namen des Gottes, der ein Gott der Liebe und nicht der Qual ist, der dem Sterblichen vergibt, was er aus Uebereilung und Schwachheit gesuendigt, wenn ernste Reue den Richter zu versoehnen strebt. Dies lehrt mich mein Glaube, es ist auch der Ihrige; ich weiss, Sie werden ihn nicht zuschanden machen. Du aber", setzte sie mit feierlicher Stimme hinzu, indem sie sich gegen das Schiff der Kirche wandte, "du, der du durch die Hand des Freundes fielst, wenn du noch diesseits Ansprueche hast an dieses reuevolle Herz, so erscheine in dieser Stunde, zeige dich unseren Blicken oder gib ein Zeichen deiner Naehe!" Tiefe Stille in dem Gotteshause, tiefe Stille draussen in der Nacht, kein Lueftchen regte sich, kein Blaettchen bewegte sich. Mit seligem Laecheln, mit dem Sieg der Ueberzeugung in dem strahlenden Auge wandte sich Ida wieder zum Grafen. "Er schweigt," sagte sie, "sein Schatten kehrt nicht wieder,--er ist versoehnt!" "Er ist versoehnt!" jubelte der Graf, dass die Kirche droehnte. "Er ist versoehnt und kehrt nicht wieder! O Engel des Himmels, Sie, Sie haben ihn gebannt; Ihre treue Freundschaft fuer mich Ungluecklichen, die ebenso hoch, ebenso rein ist als Antonios Treue und Grossmut, sie hat den blutigen Schatten versoehnt. Wie kann ich Ihnen danken--" "Danken Sie dem, der stark war in mir Schwachen," sagte Ida, indem sie ihm sanft die Hand entzog, die er gefasst und mit gluehenden Kuessen bedeckt hatte; "wollen Sie aber mir etwas mehr goennen als das Bewusstsein, dem Freunde genuetzt zu haben, so danken Sie mir dadurch, dass Sie sich wieder den Menschen sche
PREV.   NEXT  
|<   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124  
125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   >>   >|  



Top keywords:

versoehnt

 

wieder

 

Stimme

 

Grafen

 

Schatten

 

danken

 

ebenso

 

Stille

 

Kirche

 

wandte


Gestalt
 

dunkle

 

Vergebung

 
naeher
 

seligem

 

Laecheln

 

bewegte

 

Blaettchen

 
Lueftchen
 

Ueberzeugung


strahlenden

 

rauschte

 
Taubenfrommheit
 

schweigt

 

vorspringenden

 
Pfeiler
 

draussen

 

dieser

 

Stunde

 

erscheine


himmlischen
 

dieses

 
reuevolle
 
unseren
 

Blicken

 

Gotteshause

 

deiner

 

Zeichen

 

jubelte

 

gefasst


gluehenden
 

Kuessen

 

bedeckt

 

entzog

 
Danken
 

Schwachen

 

wollen

 

genuetzt

 

dadurch

 
Menschen