l kuppeln,
und all sein vierzigjaehriges Dienen soll umsonst sein, wenn er nicht,
ehe acht Tage ins Land kommen, den Herrn Grafen auf der rechten
Faehrte hat."
"Aber meinst du auch, du verdienst dir beim alten Onkel Dank, wenn du
den Herrn Neveu verheiratest? Das Fraeulein ist eigentlich doch keine
rechte Partie fuer einen polnischen Grafen--"
"Wird ihm wohl an ein paar hunderttausend Taler mehr liegen als an
der gesunden Vernunft seines Brudersohnes? Nein, der alte Graf ist
ein raesonabler, nobler Herr, der nicht auf solche Sachen viel sieht.
'Mache mir meinen Emil gesund,' hat er zu mir gesagt, als wir
abfuhren, 'bringe ihn vernuenftig zurueck _a tout prix_!' Da darf
man ja wohl auch eine Heirat dazu rechnen! Und ueberdies bekuemmern wir
uns eigentlich nicht sehr viel um den alten Herrn; der junge Graf ist
eigentlich sein eigener Herr, und der Onkel hat ihm nicht so viel zu
gestatten oder zu verbieten. Doch besser bleibt besser, und dass der
Alte mit Freuden seinen Segen gibt, dafuer stehe ich! Ach, wenn er nur
das liebe Engelskind selbst sehen koennte!" Dem alten Mann schien der
Mund zu waessern; er bat den Hofrat noch einmal, recht zu sorgen, und
ging.
* * * * *
DER SELIGE BERNER.
Als Brktzwisl fort war, schlug der Hofrat ein Schnippchen nach dem
andern in die Luft. Er hatte sich ja seine Herzensfreude vor dem
klugen Alten nicht merken lassen duerfen, und doch haette er dem alten
verwitterten Polacken um den Hals fallen moegen, so recht ins Schwarze
seiner Seele hatte er mit seinen Plaenchen getroffen. "Ein kapitaler
Kerl, der Brktzwisl," dachte der Hofrat, "ohne den waeren wir doch
samt unserer stillen Liebe und unsern geheimen Plaenchen ganz und gar
den Katzen. Beim alten Oheim scheint er einen Stein im Brett zu haben
und nicht nur so einen Bauern oder lausigen Laufer, wie man von der
alten Tressenrockseele glauben sollte, sondern einen gewichtigen
Rochen, der dem ganzen feindlichen Hof, der Koenigin Aarstein und dem
Staatssekretaer Springer mit seinen Winkelzuegen ein verdecktes und
entscheidendes Schach geben soll!" So waren des Hofrats Gedanken; es
war ihm dabei so federleicht und stolz zu Mut wie einem Kandidaten,
der sein letztes Examen im Ruecken und vor sich die Aussicht auf eine
fette Pfarre hat, wo er mit Frauchen, Pferdchen, Kindchen, Kuehen,
Schafen und Schweinen mitten unter seiner lieben Pastoralherde
residieren kann. Ja, es war ihm sogar ein wenig goet
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