faenge von Rollwerk; Helene von
der Pfalz {~DAGGER~} 1579, Seitenstueck zum vorigen, die Archit. pompoeser, das
Rollwerk hat breitere Ausdehnung gefunden, Hermen mit jon. Kaptt. (alles
auf niederlaendischen Einfluss deutend), Philipp Ludwig I. {~DAGGER~} 1580,
kuenstlerisch das beste Stueck der Reihe, im Stilcharakter der
internationalen Hoch-Renss., der triumphbogenartige Aufbau klar disponiert
und fein gestimmt in den Verhaeltnissen, treffliches Ornament, das Rollwerk
mit grosser Zurueckhaltung. -- Vom got. _Chorgestuehl_ 2 Wangenteile erhalten,
ungewoehnlicherweise mit Portraetfiguren aus dem Grafenhause geschmueckt. --
_Orgel_ 1696, gegen die sonstige Kahlheit des Innern durch ihr
Prachtgehaeuse (von _Franz Nagel_ aus Miltenberg) auffallend abstechend. --
An den Chorgwbb. Reste von Malerei 1909 aufgedeckt und rest.
*Wallonisch-Niederlaendische K*. (reformiert). Gegr. 1599. Doppelkirche,
veranlasst durch den zweisprachigen Charakter der Gemeinde, die doch ihre
Zusammengehoerigkeit auch aeusserlich betonen wollte. Ein groesserer und ein
kleinerer Zentralbau, jener 12Eck von 34,5 m Durchmesser, dieser 8Eck von
23 m Durchmesser, sind ineinander verschraenkt. Umgaenge von 12 resp. 8
Sandsteinsaeulen tragen die flachen Decken und die nur 1geschossige Empore.
Zugang zu den letzteren durch Treppentuermchen in den einspringenden
Winkeln zwischen den beiden Kirchen. Die Scheidemauer durchschneidet auch
den in der Mitte stehenden 8seitigen Turm. Beide K. sind gleichfoermig
ausgestattet, in calvinistischer Schlichtheit. Fenster rundbg. mit
Masswerk. An den Ecken Strebepfll. Besonders durch die ungeheuren, unter
sich nicht gleichhohen, aber die Mauern an Hoehe weit uebertreffenden
Walmdaecher empfaengt das Aeussere einen ganz eigenartigen Umriss.
*Johannes-K*. (luth.) 1658-60. Einfaches Rck. mit Schluss in 3
Polygonseiten. Fenster spitzbg. mit ausgeartetem Masswerk, schwere
Barockportale. 1727 Erweiterung an einer Langseite. Gleichzeitig neue
Ausstattung mit Marmorkanzel und reichem Orgelprospekt. Begraebnisstaette
der letzten Grafen von Hanau-Lichtenberg.
*Stadtschloss*. Unregelmaessige Gruppe, meist Spaetrenss., im heutigen Zustand
kunstarm und interesselos.
*Altstaedter Rathaus*. 1537-52. Oft veraendert, jetzt whgest. Erdgeschoss
ursp. offene Steinhalle, Obergeschosse Fachwerk mit Erkern. Eingebauter
Justitiabrunnen. -- Ein gegenueberliegender spgot. Erker vom aelteren
Rathaus.
*Neustaedter Rathaus*. 1725-33 von Baud
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