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ila voran, aus einem dichten Taxusgang: da schimmerte uns ihre Erscheinung ploetzlich entgegen: sie stand vor einer Statue ihres Vaters und kraenzte sie mit frischgepflueckten Rosen, die sie, hoch aufgehaeuft in der Busenfalte der Tunika, mit der Linken auf der Brust zusammenhielt. Es war ein ueberraschend schoenes Bild: die herrliche Jungfrau, in dem Gruen des Taxus gleichsam eingerahmt, vor dem weissen Marmor, die Rechte anmutvoll erhebend: und maechtig wirkte die Erscheinung auf Totila: mit einem lauten Ruf des Staunens blieb er sprachlos, ihr gerade gegenueber, stehen. Sie sah auf und zuckte erschrocken, wie blitzgetroffen, zusammen: die Rosen fielen in dichten Flocken aus ihrem Gewand: sie sah es nicht: ihre Augen hatten sich getroffen, ihre Wangen ergluehten: - ich sah mit Blitzesschnelle ihr Geschick und mein Geschick entschieden. Sie liebten sich beim ersten Anblick. Schmerzlich, wie ein brennender Pfeil, durchdrang die Gewissheit meine Seele. Aber doch nur einen Augenblick herrschte der Schmerz ungemischt in meiner Brust. Sofort, wie ich die beiden betrachtete, die herrlichen Gestalten, empfand ich neidlose Freude, dass sie sich gefunden: denn es war, wie wenn die Macht, die der Sterblichen Leiber bildet und Seelen, sie aus Einem Stoff fuer einander geschaffen: wie Morgensonne und Morgenroete schimmerten sie ineinander und jetzt erkannte ich auch das dunkle Gefuehl, das mich wie ein Vorwurf von Valeria fern gehalten, das mir _seinen_ Namen auf die Lippen gefuehrt hatte: sein sollte Valeria werden nach Gottes Ratschluss oder dem Gang der Sterne und ich sollte nicht zwischen sie treten. Erlass mir, das Weitere zu berichten. Denn so selbstisch ist mein Sinn geartet, sowenig Macht hat noch die heilige Lehre des Entsagens ueber mich gewonnen, dass - ich schaeme mich, das zu gestehen - dass mein Herz auch jetzt noch manchmal schmerzlich zuckt, statt freudig zu schlagen fuer das Glueck der Freunde. Rasch und unscheinbar, wie zwei Flammen ineinander lodern, schlugen ihre Seelen zusammen. Sie lieben sich und sind gluecklich wie die seligen Goetter: mir ist die Freude geblieben, ihr Glueck zu schauen und ihnen beizustehen, es noch vor dem Vater zu verbergen, der sein Kind wohl schwerlich dem "Barbaren" schenken wird, solang er in Totila nur den "Barbaren" sieht. Meine Liebe aber und ihren Opfertod halt' ich vor dem Freunde tief verborgen: er ahnt nicht und soll nie erfahren, was sein glaenzend Glueck nur
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