hen Front auf
den moralischen Halt der k. u. k. Truppen einen ausreichend erhebenden und
staerkenden Einfluss ausgeuebt hatten. Wir mussten weiterhin damit rechnen,
dass Angriffe der Russen wieder Zusammenbrueche in den oesterreichischen
Linien verursachen koennten. Es war sonach ausgeschlossen, den
oesterreichischen Fronten die unmittelbare deutsche Unterstuetzung zu
nehmen; wir mussten uns im Gegenteil bereithalten, bei gelegentlichen
Notfaellen an den Fronten des Verbuendeten mit weiteren Kraeften auszuhelfen.
Wie sich die Verhaeltnisse an der mazedonischen Front gestalten wuerden, war
ebenfalls unsicher. Dort hatte im Verlauf der letzten Kaempfe ein deutsches
Heeresgruppenkommando die Fuehrung der rechten und mittleren bulgarischen
Armee, d. h. im allgemeinen die Front von Ochrida bis zum Doiran-See,
uebernommen; auch waren sonst noch aus den Kaempfen der Jahre 1915 und 1916
her hoehere deutsche Befehlshaber in dieser Front taetig geblieben. Andere
unserer Offiziere waren ferner damit beschaeftigt, die reichen
Kriegserfahrungen auf allen unseren Fronten der bulgarischen Armee zu
uebermitteln. Das Ergebnis dieser Arbeit konnte sich aber erst beim
Wiederaufleben der Kaempfe zeigen. Vorderhand schien es gut, unsere
Hoffnungen nicht allzu hoch zu spannen. Unterstuetzungsbereit mussten wir
jedenfalls auch fuer die mazedonische Front sein.
Auch an unserer Westfront mussten wir damit rechnen, dass die Gegner im
kommenden Fruehjahr trotz ihrer zweifellos schweren Verluste des
vergangenen Jahres mit voller Kraft wieder auf dem Kampfplatz erscheinen
wuerden. Ich moechte den Ausdruck "volle Kraft" natuerlich bedingt aufgefasst
wissen, denn die verlorene alte Kraft ersetzt sich im Verlauf weniger
Monate wohl zahlenmaessig, aber nicht ihrem inneren Werte nach voll und
ganz. Der Feind unterlag in dieser Richtung den gleichen harten Gesetzen
wie auch wir.
Das taktische Bild an den wichtigsten Teilen dieser Front war folgendes:
Der Gegner hatte im zaehesten, fuenfmonatigen Ringen an der Somme unsere
Linien in 40 km Breite und etwa 10 km Tiefe zurueckgeworfen. Vergessen wir
diese Zahlen fuer spaetere Vergleiche nicht!
Dieser Erfolg, der mit hunderttausenden von blutigen Opfern bezahlt war,
war bei der Groesse unserer Gesamtfront eigentlich gering. Die Einbiegung
unserer Linien drueckte aber auf unsere nach Nord und Sued anschliessenden
Nebenfronten. Die Lage forderte gebieterisch eine Verbesserung; wir liefen
sonst Gefahr, au
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