nsetzen konnten,
nachdem wir zum Weiterkaempfen gezwungen waren.
In welchen Zusammenhang wir die Fuehrung des Unterseebootkrieges zu der
gesamten kriegerischen und politischen Lage brachten, ergibt sich aus
einer Zuschrift vom Ende September 1916 unsererseits an die Reichsleitung.
Diese Zuschrift sollte als Grundlage fuer eine Anweisung an unseren
Botschafter in Washington dienen und lautete:
"Dem Grafen Bernstorff wird zu seiner persoenlichen Unterweisung
mitgeteilt, dass die Absicht der Entente, die Ost- und Westfront zu
durchbrechen, bisher nicht gelungen ist und nicht gelingen wird,
ebensowenig wie ihre Offensivoperationen von Saloniki her und in der
Dobrudscha. Dagegen nehmen die Operationen der Mittelmaechte gegen
Rumaenien erfreulichen Fortgang. Ob es hier aber gelingen wird, schon in
diesem Jahre einen den Krieg beendenden Erfolg zu erringen, ist noch
zweifelhaft. Daher muss vorlaeufig mit laengerer Kriegsdauer gerechnet
werden.
Demgegenueber verspricht sich die Kaiserliche Marine durch den
ruecksichtslosen Einsatz der vermehrten Unterseeboote angesichts der
wirtschaftlichen Lage Englands einen schnellen Erfolg, der den
Hauptfeind, England, in wenigen Monaten dem Friedensgedanken geneigt
machen wuerde. Deshalb muss die Deutsche Oberste Heeresleitung den
ruecksichtslosen Unterseebootkrieg in ihre Massnahmen einbeziehen, unter
anderem auch, um die Lage an der Sommefront durch Verminderung der
Munitionszufuhr zu entlasten und der Entente das Vergebliche ihrer
Anstrengungen an dieser Stelle vor Augen zu fuehren. Schliesslich koennen
wir nicht ruhig zusehen, wie England in der Erkenntnis der vielen
Schwierigkeiten, mit denen es zu rechnen hat, mit allen Mitteln die
neutralen Maechte bearbeitet, um seine militaerische und wirtschaftliche
Lage zu unseren Ungunsten zu verbessern. Aus allen diesen Punkten muessen
wir die Freiheit unserer Handlungen, die wir in der Note vom 4. Mai uns
vorbehielten, wiedergewinnen.
Die Gesamtlage wuerde sich aber vollstaendig aendern, falls Praesident
Wilson, seinen angedeuteten Absichten folgend, den Maechten einen
Friedensvermittlungsantrag macht. Dieser muesste allerdings ohne bestimmte
Vorschlaege territorialer Art gehalten sein, da diese Fragen Gegenstand
der Friedensverhandlungen seien. Eine diesbezuegliche Aktion muesse aber
bald erfolgen. Wolle Wilson bis nach seiner Wahl oder bis kurz vor
derselben warten, so wu
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