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ch lebte, besuchten sie haeufig die Gartenkonzerte bei Mutzenbecher, jetzt Hornhardt, auf St. Pauli, oder im "Zoologischen". Das war lange her. Jetzt, mit den Jungen, machte es ihr nur halbes Vergnuegen. Sie fuehlte sich ueberfluessig in deren Gesellschaft. Aber war sie denn nicht auch noch jung? Waren denn fuenfunddreissig Jahre ein Alter? Zu den achtzehnjaehrigen Backfischen allerdings passte sie nicht mehr. Aber um schon auf alle Lebensfreuden zu verzichten, sich zum alten Eisen zu rechnen, war es doch noch zu frueh. Freilich, eine alleinstehende Witwe in ihren Jahren muss sich schon zufrieden geben. Man muss froh sein, wenn man nur im Stillsitzen seinen guten Ruf wahrt. Dem Klatsch entgeht man nimmer. Was war das doch fuer ein Gerede damals gewesen, mit dem huebschen Reisenden von Rosinsky und Soehne. Weil sie hoeflich gegen Herrn Bellermann war, sollte sie natuerlich Heiratsabsichten haben. Als ob es nicht ihre Pflicht gewesen waere, im Beginn ihrer Geschaeftsthaetigkeit sich mit Kunden und Lieferanten auf moeglichst guten Fuss zu stellen. Und wie viele Nachfolger hatte Herr Bellermann gehabt. Bald war es der, bald jener, den sie koedern, oder der nach ihr seinen Haken auswerfen sollte. Und immer waren die Leute boshaft genug, nicht von ihrer Person, sondern von ihrem Geschaeft zu reden. Als ob sie nicht immer noch ansehnlich genug sei. Jetzt war es Herr Pohlenz, der Stadtreisende von Mueller und Lenze, der grossen Knopffabrik, der Absichten auf sie haben sollte. Nun ja, diesmal hatten die Leute ja recht. Ein Blinder musste sehen, dass Herr Pohlenz auf die Firma Caroline Wittfoth spekulierte. Aber lieber ginge sie in die Alster, als dass sie diesen Pohlenz heiratete. Schon vor seinen feuchten, kalten Haenden schauderte ihr. Dann lieber den alten Beuthien, der schon einmal Andeutungen gemacht hatte. Zwar nahm sie es damals fuer Scherz und nahm es auch noch dafuer. Aber gesetzt, er haette die Absicht, lieber den Droschkenkutscher als den Pomadenhengst mit den Leichenhaenden. Aber was fiel ihr denn ein, wie kam sie doch nur jetzt auf diese Heiratsgedanken? Sie musste ueber sich selbst lachen. Sie fuellte zum dritten Mal ihre Tasse und schob ein laengliches Stueck Kuchen in den Mund, als die Ladenglocke ging. Sie hoerte am schweren Auftreten, dass maennliche Kundschaft sie beehrte. Es war der junge Beuthien, der sonntaeglich gekleidet vor der Tonbank stand. Er bat um einen neuen Halskrag
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