nd der gnaedigen
Frau, bei welcher Fraeulein Sorben gerade auf Kaffee war, waehrend man
umspannte, einen Besuch machte.
Wessen das Herz voll ist, des geht der Mund ueber. Der Kammerherr
hatte kaum seine Tagesneuigkeiten vom Hof ausgepackt, als Frau von
Schulderoff auch auf Ida und den Grafen kam und den Kammerherrn
fragte, ob sie wohl schon in der Residenz liiert gewesen seien.
Der Kammerherr horchte hoch auf bei dem Namen des Grafen Martiniz.
"Wie ist mir denn?" sagte er. "Ist das nicht der polnische Graf mit
den drei Millioenchen, der unsere Graefin Aarstein--Ja, wahrhaftig!
Jetzt faellt es mir erst ein--in dieser Gegend, sagte man, werde er
sich ankaufen, und darum ist er wohl hier. Nein, meine Gnaedigen, mit
Fraeulein Ida von Sanden war der Pole in der Residenz nicht liiert;
denn er war noch nie in der Residenz, wird aber dort jeden Tag
erwartet; das Verhaeltnis, das er hier angeknuepft hat,--da koennen Sie
sich auf Ehre darauf verlassen,--ist nur so _en passant_, weil
er vielleicht nichts zu tun hat; nein, der ist nicht fuer die Sanden!"
Die beiden Damen warfen sich bedeutende Blicke zu, als sie diese
Nachrichten hoerten. "Sie sprachen vorhin von der Graefin Aarstein,"
sagte die Schulderoff, "darf man fragen, wie diese--"
"Die Aarstein will ihn heiraten," warf der Kammerherr leicht hin,
"sie hat es jetzt genug, die Witwe zu spielen; der Hof wuenscht sie
wieder vermaehlt zu sehen, und zwar soll es, weil der Fuerst
ueberdruessig ist, ihre enormen Schulden zu bezahlen, etwas Reiches
sein. Da kommt wie ein Engel vom Himmel dieser Pole ins Land, um sich
hier anzukaufen; er ist von seinem Gesandten der Regierung aufs
dringendste empfohlen; denn man macht hauptsaechlich wegen seines
Oheims, der Minister in ....schen Diensten ist, ein grosses Wesen aus
ihm; kaum hoert die Aarstein von den drei Millionen und dem alten
Oheim, der ihm einmal ebensoviel hinterlaesst, so erklaert sie mit
schwaermerischer Liebe--Sie kennen ihr liebevolles, ahnendes Herz---:
'Diesen und keinen andern!' Man ist hoeheren Orts schon gewoehnt, ihrem
Trotzkoepfchen nachzugeben, und diesmal traf es ja ueberdies ganz
herrlich mit allen Plaenen zusammen; kurz, die Sache ist eingeleitet
und, so viel ich weiss, schon so gut als richtig."
"_Est-il possible, est-il croyable?_" toente es von dem Mund der
erfreuten Damen; die Sorben aber traute doch nicht so ganz. "Ich kann
Sie versichern," sagte sie zum Kammerherrn, "Fraeulein von Sanden, die
Sie a
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