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ir, Herr Bruder, vielleicht auch interessiert; die junge Sanden ist mit einem Galan hier angekommen, der ihr jetzt taeglich und stuendlich die Cour schneidet. Begreife uebrigens nicht, wie sie dazu kommt, da man hier allgemein sagt, sie habe _Dich_ sehr schnoede abgewiesen. Auf Ehre, Herr Bruder, es tut mir leid; aber ein Kerl wie Du, der seine vierundzwanzig Liebschaften des Monats hat, sollte nicht so von sich sprechen lassen. Solltest Du wegen dieser Affaere, was ich fuers beste hielte, selbst einige Woertchen entweder mit dem neuen Courtisan, oder mit dem Fraeulein selbst sprechen wollen, so steht Dir mein Logis zu Dienst. Der junge Herr ist ein Pole, Graf von Martiniz, soll schwer Geld haben und scheint meines Erachtens der angefuehrte Teil; denn sie hat ihn in der Kuppel, dass er weder links noch rechts kann. Lebe wohl, gruesse alle Kameraden bei Nr. 1, 2 und 3 und verbleibe in Bruderliebe Dein "_Franz von Schulderoff_, Leutnant bei Koenigin-Dragoner." Dies war das Schreiben, womit die Frau von Schulderoff den Rachegeist fuer Ida beschwor. Noch war des guten, unschuldigen Kindes Himmel rein und heiter; aber indem es in das reine Blau des Aethers hineinsah und sich dessen freute, zog Wolke um Wolke am Horizont auf und drohte ihr stilles Glueck zu suchen und zu zerschmettern. * * * * * GEHEIME LIEBE. Aber so gewiss die Freilinger alles zu wissen glaubten, so wussten sie doch nichts. Es ist eine eigene Sache um die Liebe, besonders um die erste. Es gehen so zwei Menschen neben einander hin, still vergnuegt, still selig; sie sehen aus wie Kinder, denen etwas recht Huebsches traeumt, und einem andern kaeme es grausam vor, sie aufzuwecken. Sie gehen neben einander hin, sprechen von den gleichgueltigsten Dingen und denken an das, was ihr Herz erfuellt; sie wagen es nicht auszusprechen, und doch verstehen sie sich so gut durch die Augen; denn sie tragen den Schluessel zu dieser Zeichensprache nebst Woerterbuch und Formenlehre in ihrem treuen Herzen. So war es auch bei Martiniz und Ida. Sie wussten, dass sie sich liebten; aber noch hatte der Graf nie deutlich darueber gesprochen, noch hatte ihm Ida keine Gelegenheit gegeben, sich zu erklaeren. Der Hofrat Berner sah diesem allem halb freudig, halb unmutig zu. Er liebte die beiden guten Leutchen, als waeren es seine eigenen Kinder; darum haette er i
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