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r mehr zuckte. Man brachte beide in die Stadt und machte mit dem Italiener noch einige Versuche, ihn wieder zum Leben zu bringen, aber alles vergeblich. Es war zwar noch Leben in ihm; aber er lag ohne Besinnung, und die Aerzte gaben gar keine Hoffnung. "Mein Herr, der den Herrn Vetter trotz seiner Schlechtigkeit dennoch beweinte, war so um ihn besorgt, dass er sogar nicht auf seine Rettung bedacht war, sondern sich an das Sterbebett des Vetters bringen liess. Dieser lag immer ohne Besinnung und, wie es schien, ohne Rettung. Mein Herr sass bis tief in die Nacht bei ihm; am Ende gegen zwoelf Uhr hin in der Nacht war niemand mehr zugegen als er, zwei Freunde, der Wundarzt und ich. Mit dem Schlag zwoelf Uhr aber schlug der Italiener seine graeulichen dunkeln Augen auf. Er richtete sich in die Hoehe und sah sich im Zimmer um. "Uns alle wandelte ein Grauen an; denn man konnte glauben, er sei schon gestorben, so gestanden und glaesern war sein Blick. Endlich sah er meinen Herrn; wuetend riss er seine blutigen Binden von der durchschossenen Brust, dass das Blut herausstroemte. '_Maledetto diavolo!_' bruellte er und warf dem Grafen die Binden an den Kopf, sank zurueck auf die Kissen, und als wir hineilten, um ihn zu unterstuetzen, hatte er seinen wilden Geist schon aufgegeben. "Mein Herr aber war bei dem schrecklichen Fluch des Toten in Ohnmacht gesunken. Er fiel in eine lange Krankheit, aus der er so ungluecklich wiedererstand, wie Sie ihn jetzt sehen. Als er aber aus seinem Wahnsinnfieber, in welchem er drei Wochen gelegen, wieder aufwachte, da ging erst der Jammer von neuem an; denn waehrend der Krankheit war er vollends ganz zur Waise geworden. Die junge Graefin war ein paar Tage nach dem traurigen Vorfall ploetzlich gestorben. Man sagt arge Sachen in Warschau von Gift und dergleichen, die aber ein alter Diener nicht glauben darf. Die Frau Graefin Mutter, die immer gesiecht hatte, ueberlebte sie wenige Tage; dann trug man auch sie zu Grabe. "Der junge Herr vernahm dies alles mit grosser Fassung; als man ihm aber einen Brief seiner Schwester brachte, da kam er ausser sich, so dass wir fuerchteten, er komme wieder vom Verstand. "Ich vermute, der Italiener war doch nicht so schuldig, als wir alle glaubten; denn der Graf liess sich auf sein Grab fuehren, weinte dort lange und rief mit flehender Stimme in die Erde hinein um Vergebung. Als ich in der naechsten Nacht neben dem Zimmer des Herrn zum ersten Male seit langer
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