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und obgleich das Fraeulein in ihrem Herzen der Frau von Schulderoff schuld gab, sie habe den Sohn aus ihren Netzen gezogen, so vergass sie doch einstweilen diese Kraenkung, um diese neuere besser zu tragen oder zu raechen. Die Frauen sehen in solchen Sachen feiner und viel weiter als jeder Mann an ihrer Statt; so hatte die Sorben bald weggehabt, dass das Unglueck des Leutnants vor dem Hause des Praesidenten, von dem die ganze Stadt sprach, wohl nicht so zufaellig sei, als man es erzaehlte; sie hatte durch ihre Kundschafter bald weggehabt, dass die Nachtmusik, von den zwanzig Regimentstrompetern aufgefuehrt, nicht den Grafen, sondern Leutnant Schulderoff zum Urheber habe, der, wie die Juden die Mauern von Jericho, so die Steinwaelle und Gusseisentore von Idas Herzen mit Zinken und Posaunen habe niederblasen wollen. Dies alles fuehlte sie recht gut und kalkulierte, was sie _nicht_ wusste, so richtig zusammen, dass sie ueber den ganzen Roman des Herrn von Schulderoff Rechenschaft geben konnte. Die Mama des verunglueckten Liebhabers, der seit der Nachtmusik nur noch sproeder behandelt worden war,--mochte sie nun ahnen, dass die Sorben auch ein wenig verletzt sei, oder mochte sie nur einen gewissen Verwandtschaftsneid zwischen dem Fraeulein und Ida voraussetzen,--sie besuchte von freien Stuecken die Sorben, teilte ihr mit, was sie wusste, und liess sich mitteilen, was das Fraeulein im stillen erlauscht und erspaeht hatte. Uebrigens lebte auch sie in der festen Ueberzeugung, Martiniz und Ida haben sich schon lange gekannt und er sei ihr nach Freilingen nachgefolgt; denn von den naechtlichen Leiden des ungluecklichen Grafen ahnte niemand auch nur ein Silbchen, so verschwiegen war der Kuester des Muensters in dieser Sache. Unbegreiflich war und blieb es uebrigens sowohl der Frau von Schulderoff, als der Sorben, warum der Graf, der doch sein eigener Herr schien, nicht schon lange bei dem Praesidenten um Idas Hand gefreit habe; sie, die sich kein anderes Hindernis dachten, sie, die nur einen Grund sehen wollten, waren einig darueber, dass es dem Grafen entweder nicht recht ernst sei, oder dass es sonst irgendwo ein Haekchen haben muesse. So hatten beide Damen schon seit vielen Nachmittagen und Abenden, die sie bei Kaffee oder Tee miteinander zubrachten, kalkuliert, und immer schien es ihnen, sie haben noch nicht das Rechte getroffen; da traf es sich, dass ein Kammerherr, den Frau von Schulderoff kannte, durch Freilingen kam u
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