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che Gericht. Leute wie die Freilinger koennen nichts weniger leiden, als wenn Menschen unter ihnen umherwandeln, von denen sie nicht alles vom A bis zum Z wissen, woher und wohin, was sie fuer Plaene haben usw. Kauft einer nicht ein Pferd oder ein Paar Ochsen oder ein paar Hufen Landes, so ist er ein unertraeglicher Geheimniskraemer, der allein das Vorrecht haben wolle, dass die Leute nicht wissen sollen, was an ihm ist. Dieser Pole vollends versuendigte sich auf die impertinenteste Art an Freilingen. Er schien kein Frauenzimmer zu bemerken als Ida; und doch gab es viele, die ihm ihre Aufmerksamkeit da und dort bezeigt hatten; er war reich, gab viel Geld aus, und doch konnte niemand sagen, was er denn eigentlich im Staedtchen zu tun habe; schon sein ernstes, bleiches Gesicht war ihnen wie ein verschlossenes Buch, das sie gar zu gerne durchblaettert haetten. Das ist ein Bruder Liederlich, sagten die einen, man sieht es ihm an der Farbe an, ein Mensch ohne ein Fuenkchen Lebensart; sonst wuerde er wenigstens seine Tischnachbarn mit seinen naeheren Verhaeltnissen bekannt machen, wuerde auch in andere anstaendige Zirkel kommen als nur zu Praesidents. So urteilten sie von Martiniz, zuckten die Achseln, wenn sie von ihm und seinem Verhaeltnis zu Ida sprachen; darin waren sie aber alle einverstanden, dass der Praesident von seinen Verhaeltnissen doch etwas wissen muesse; denn er laechelte so geheimnisvoll, wenn man ihn wegen des Fremden anbohrte. Alt und jung kannte bald den fremden Grafen, und ueberall kursierte er unter dem Namen "der Mann im Mond"; denn sein geisterhaft bleiches Gesicht, sein Aufenthalt im Goldenen Mond hatte dem Volkswitz Anlass zu diesem Spottnamen gegeben, und selbst Ida, als sie es erfuhr, nannte ihn nie anders als den "Mann im Mond". * * * * * FEINDLICHE MINEN. Wie es uebrigens zu gehen pflegt: die aergsten Feinde Idas und des Grafen liessen sich oeffentlich am wenigsten ueber dies Verhaeltnis aus. Frau von Schulderoff und Fraeulein von Sorben fuehlten sich bis zum Tod beleidigt; aber sie hielten oeffentlich an sich und schwiegen. Beide hatten sich vorher wenig gesehen; denn sie waren etwas ueber den Fuss gespannt; der Leutnant Schulderoff hatte einmal einen ganzen Winter hindurch dem Fraeulein die Cour gemacht; das Verhaeltnis hatte sich aber aufgeloest, man wusste nicht wie. Jetzt, da sie in _einem_ Spital krank waren, jetzt naeherten sie sich wieder,
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