zt hell und klar,--er musste sogar wissen, dass
Martiniz _sie_--
O! wer das Maedchen jetzt gesehen haette, wie es das Koepfchen in die
Ecke des Sofas barg, wie alles Blut nach dem vom suessen Schauer der
ersten Liebe bebenden Herzen hinauf und hinab wogte, wie der
jungfraeuliche Busen zitterte und huepfte, wie ein nie gekanntes Gefuehl
wie eine Mitternachtssonne in den Naechten des Nordpols im Tiefsten
ihres Innern mit ihren zuckenden, blitzenden Strahlen aufging!
Wahrlich, es liegt eine ruehrende Zaubermacht in einem solchen
Gesichtchen voll stiller Seligkeit, es ist der Lichtpunkt des
jungfraeulichen Lebens, zu dem sie einen kurzen Weg hinauf, von
welchem sie lange, oft traurige Stufen hinabsteigt!
* * * * *
DER LANGE TAG.
Aber der Nachmittag war auch gar zu lange, die Stunden gingen so
traege hin! Sie konnte sich ordentlich ueber sich selbst aergern, dass
sie schon heute frueh das Teezeug geruestet hatte; sie fing an zu
arbeiten, zehnerlei nahm sie vor und legte es ebenso schnell zurueck.
Sie hatte ein Bukett von Phantasieblumen angefangen, sie hatte sonst
mit Lust und Liebe daran gearbeitet, aber nein! Es war doch auch gar
zu langweilig; erfunden war etwas bald, man malte seine Gedanken
recht artig aufs Papier, aber bis man alle die Blaetter und Blaettchen
zusammenband--zurueckgelegt bis auf weiteres! Sie naehte so
wunderhuebsche Tapisserien; sie machte ihre Kreuzstiche so fein und
gleich, als habe sie in den besten Fabriken gelernt, und alles ging
ihr so schnell von der Hand, dass es eine Freude war. Ihre Freundinnen
in der Residenz hatten sich immer Stuecke von Paris und London kommen
lassen; da waren die schoensten Girlanden von Rosen, Astern, alle
moeglichen Blumen und Farben; in der Mitte war leerer Raum gelassen,
dass die Damen nach ihrem Belieben hinein naehen konnten, was sie immer
wollten; natuerlich stachen meistens die schoenen Pariser Girlanden
sonderbar ab gegen die Dessins der Residenzdamen; Ida hatte immer nur
ihr leeres Stickstramin vorgenommen, hatte sich selbst mit geuebter
Hand Zeichnungen entworfen und war noch vor ihren Freundinnen fertig,
die Idas Arbeit fuer Zauber, fuer nicht moeglich gehalten haetten, wenn
sie nicht unter ihren Augen entstanden und vollendet worden waere. Sie
hatte noch in der Residenz ein prachtvolles Fusskissen fuer Papa
angefangen; sie nahm es jetzt auch wieder vor; aber sie konnte sich
selbst nicht begreifen, wie sie frueher
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